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Zwei-Tore-Vorsprung nicht genug: Der FC Bayern lässt sich vom VfL Bochum vorführen

Bayern München hat in seinem „Geburtstagsspiel“ Geschenke verteilt und ist im Meisterrennen völlig überraschend gestolpert. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany verlor ein wildes Duell mit dem mutigen VfL Bochum nach Total-Rotation und langer Unterzahl 2:3 (2:1) – ein unerwarteter Dämpfer vor dem Rückspielkracher der Champions League am Dienstag in Leverkusen.

„Zehner“ Raphael Guerreiro (14./28.) brachte die Bayern scheinbar beruhigend in Führung. Serge Gnabry (22.) drosch einen Foulelfmeter an den Pfosten, ehe Jakov Medic (31.) für den VfL verkürzte. Dann sah João Palhinha (42.) nach eher unglücklichem Einsteigen gegen Georgios Masouras eine sehr harte Rote Karte. Die Gäste nutzten die numerische Überlegenheit durch Ibrahima Sissoko (51.) und Matus Bero (71.) zur Wende. Es war erst der zweite Bochumer Sieg in München nach 1991.

Das Spiel stand ganz im Zeichen des 125-jährigen Münchner Klubjubiläums. Vor dem Anpfiff wurde das 400.000 Mitglied geehrt, die Fanfreundschaft mit dem VfL zelebriert und die neue Bayern-Hymne („Immer vorwärts!“) feierte Premiere. Beim Einlaufen der Mannschaften – die Bayern spielten in Jubiläumstrikots – zeigten die Anhänger im ganzen Stadion eine eindrucksvolle Choreographie.

Totale Rotation und neuer Keeper

Kompany war in alle dem Trubel und zwischen den beiden Leverkusen-Duellen bemüht, die Konzentration hochzuhalten. Sein Ansatz: Totale Rotation. Einzig Leon Goretzka behielt seinen Platz in der Startelf – laut Kompany „nicht abnormal“.

Seine runderneuerte Mannschaft brauchte eine knappe Viertelstunde, um sich zu finden. Nachdem Bochum einen Lauf von Gnabry noch eben so gestoppt hatte, rückte der aufmerksame Guerreiro nach und traf zur Führung. Nach einem rotwürdigen Foul von Medic an Leroy Sane vergab Gnabry den Elfmeter, Guerreiro aber erhöhte per Kopf nach Kopfballvorlage von Thomas Müller.

Der Ersatzkapitän ermöglichte Bochum kurz darauf den Anschluss, als er den Ball nach einer Ecke nicht vernünftig klären konnte. Jonas Urbig, der Kapitän Manuel Neuer im Tor vertrat, war bei dem wuchtigen Schuss ohne Abwehrchance.

Kurz darauf wurde es still in der Arena, wegen eines Notarzteinsatzes stellten die Fanlager ihren Support ein. Unten auf dem Rasen hatte die erste Halbzeit noch einen letzten Aufreger parat: Rot gegen Palhinha, der erst den Ball und dann den Knöchel von Masouras traf.

Beim 2:2 wurde Torschütze Sissoko von Sacha Boey nicht scharf genug bewacht. Guerreiro (58.) vergab freistehend die Gelegenheit zur erneuten Führung, ehe Kompany bei einem Vierfachwechsel (62.) unter anderem Harry Kane und Jamal Musiala brachte. Es folgte ein Münchner Sturmlauf und wütender Protest, als Kane im Bochumer Sechzehner zu Fall kam – vergeblich. Im Gegenzug fiel das 2:3 für das Kellerkind.

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