Das Land stellt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zwei Millionen Euro für bessere Luftqualität in den Schulklassenräumen zur Verfügung.
Damit können etwa mobile Luftreiniger oder CO2-Messgeräte gekauft werden, wie das Bildungsministerium am Dienstag in Schwerin mitteilte. Das Land beteiligt sich demnach mit bis zu 60 Prozent an der Finanzierung der Geräte.
„Wir werden beobachten, inwieweit die Schulträger auf das Förderprogramm zugreifen und das Programm aufstocken, wenn der Bedarf größer ist“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) laut Mitteilung. Derzeit sind Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern, die Schule beginnt wieder am 2. August.
Ob das Geld in vollem Umfang abgerufen wird, kann jedoch bezweifelt werden. Bei den Kreisen als Schulträgern überwiege die Skepsis, dass mit solchen Geräten die Verbreitung des Virus wirksam eingedämmt werden kann, sagte der Geschäftsführer des Landkreistags, Matthias Köpp, Anfang Juli. Studien zufolge sei nicht belegt, dass die Virenkonzentration wirklich wirksam verringert wird und zudem dürfe die Lärmbelästigung nicht außer Acht gelassen werden.
Einzelne Schulen hätten Geräte getestet und sich dann dagegen entschieden. „Das Stoßlüften in den Pausen scheint wesentlich wirkungsvoller“, sagte Köpp. Laut Bildungsministerium bleibt das regelmäßige Stoßlüften die wichtigste Maßnahme zur Luftreinigung in Klassenräumen und kann durch mobile Luftfilter nicht vollständig ersetzt werden.
In Mecklenburg-Vorpommern können bereits Gelder aus einem 100-Millionen-Euro-Schulsanierungsprogramm auch für Luftfilter beantragt werden. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers handelt es sich dabei jedoch um Mittel für fest montierte und keine mobilen Geräte.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) appellierte derweil, Kita-Beschäftigte und Eltern sollten sich gegen das Coronavirus impfen lassen. „Die Impfung ist auch ein wirkungsvoller Schutz für die Kinder. Geimpfte reduzieren das Risiko einer Ansteckung innerhalb der Einrichtung sowie innerhalb der Familie deutlich“, sagte Drese. Da Kinder unter zwölf Jahren derzeit nicht geimpft werden können, hätten Betreuungspersonen eine besonders hohe Verantwortung und Vorbildfunktion.
Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) wurden im Nordosten bislang etwas mehr als 1,6 Millionen Impfdosen verabreicht. 57,7 Prozent der Bevölkerung haben demnach eine erste Impfung erhalten, 44,6 Prozent auch eine zweite.