Die zwölf Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr rund 292.000 Übernachtungen registriert und damit etwa zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte dieser Übernachtungen sei durch sogenannte Einzelplatzstornierungen verloren gegangen, wie der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) mitteilte. Dabei bleibe die Buchung einer Klasse oder eines Jugendvereins zwar bestehen, die Teilnehmerzahl werde aber wenige Monate vor Anreise signifikant verringert.
Landesverbandschef Kai-Michael Stybel betonte, immer mehr Familien könnten sich die Fahrt nicht leisten. Zudem gebe es Finanzierungsschwierigkeiten und Personalprobleme, um einen höheren Betreuungsschlüssel für Jugendliche mit psychosozialen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten zu gewährleisten. Das legten Ergebnisse einer Gästeumfrage bei Lehrern und Gruppenleitern aus dem Jahr 2024 nahe. „Wir haben in unseren Jugendherbergen von 2023 zu 2024 kein steigendes Akzeptanzproblem. Wohl aber hat unsere Zielgruppe ein Teilhabe-Problem, das sich massiv auf unser Übernachtungsergebnis auswirkt“, argumentierte Stybel.
In den bundesweit 392 Häusern des DJH wurden 2024 rund neun Millionen Übernachtungen gezählt, was einem Minus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleichkommt. Die Gründe für dieses leicht negative Ergebnis seien vielschichtig, teilte das DJH bei seiner Jahrespressekonferenz mit. So hätten 2024 etwa weniger Häuser und daher weniger Betten als 2023 zur Verfügung gestanden. Einige Häuser seien wegen Modernisierungen oder Sanierungen temporär geschlossen und hätten keine Übernachtungen anbieten können.