Die Zahl der Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern hat 2022 im Vorjahresvergleich leicht zugenommen. Im Vergleich zur Kriminalstatistik 2021 sei die Zahl mit 106.559 Fällen um 2 Prozent gestiegen, sagte Innenminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin. Im Vor-Corona-Vergleich zu 2019 weise das Zahlenwerk für das letzte Jahr jedoch weiter rund 5000 Delikte weniger aus.
„Die Pandemie hatte deutliche Einflüsse auf das Leben der Menschen und somit auf das Kriminalitätsgeschehen. Die Statistik der Corona-Jahre ist daher nur bedingt mit den Vorjahren vergleichbar“, so Pegel. Er sieht daher weiter einen abnehmenden Trend. Beispielhaft verweist der Minister auf die Zahl der Diebstähle, die sich mit über 30.000 im Vergleich zum Vorjahr mehr als versiebenfacht hatten. Diese Zahl liege – trotz des sprunghaften Anstiegs – unter den Zahlen von 2019.
Sorgen macht dem Minister die Entwicklung im Bereich Kinderpornografie, die Meldungen auf Bundesebene hätten sich in acht Jahren fast verzehnfacht: Von 14 500 im Jahr 2015 auf 136.437 im Vorjahr – 2021 waren es 78.600. „Diese – bundesweit – steigenden Zahlen sind ganz überwiegend mit der Zunahme von Verdachtsmeldungen aus den USA zu erklären“, so Pegel. Seit 2012 sind demnach US-Internetdienste wie Google und Facebook zur Prüfung ihrer Systeme auf entsprechende Inhalte verpflichtet. Der Anteil der Meldungen mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern hat sich den Angaben nach im Vergleich zu 2021 auf 1168 fast verdoppelt. Dieser Trend sei laut Pegel auch auf europäischer Ebene wie auch weltweit zu beobachten.