In Mecklenburg-Vorpommern sind im vorigen Jahr 1680 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert worden und damit fast doppelt so viele wie 2021 (860).
Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern von Mittwoch lag der Zuwachs bei 95,3 Prozent. Knapp 64 Prozent oder 1070 der Neubürger kamen aus dem Herkunftsland Syrien. Es folgten die Ukraine (75) und Polen (60).
Der Anteil der Männer an allen Einbürgerungen war den Angaben zufolge mit 62 Prozent deutlich höher als der der Frauen mit einer Quote von 38 Prozent. Ein Grund für den Anstieg: Viele Syrerinnen und Syrer, die 2015 und 2016 als Asylsuchende nach Mecklenburg-Vorpommern kamen, hatten 2022 erstmals durch eine ausreichende Aufenthaltsdauer die Möglichkeit, die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen.
Nach Paragraf 10 des Staatsangehörigkeitsgesetzes können Ausländer nach acht Jahren sowie „bei Vorliegen besonderer Integrationsleistungen“ bereits nach sechs Jahren eingebürgert werden, wie des Statistikamt erläuterte. Gut 84 Prozent beziehungsweise 1415 Personen der 2022 in MV Eingebürgerten behielten nach der Einbürgerung auch ihre frühere Staatsangehörigkeit.
Auch bundesweit hatte das Statistische Bundesamt Ende Mai eine starke Zunahme vermeldet. Danach gab es nach vorläufigen Zahlen 2022 rund 168.500 Einbürgerungen. Dies seien 28 Prozent oder rund 37.000 Menschen mehr gewesen als im Jahr davor. 29 Prozent der Eingebürgerten waren Syrerinnen und Syrer, insgesamt wurden 48 300 syrische Staatsangehörige eingebürgert.
Im Schnitt waren sie 24,8 Jahre alt und im Schnitt seit 6,4 Jahren in Deutschland, zwei Drittel waren männlich.