Im Windschatten von Inflation und Energiekrise haben Kriminelle nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums in Mecklenburg-Vorpommern neue Betrugsmaschen entwickelt. Mit Versprechungen von Energieberatungen und Gebührenerstattung werde versucht, an persönliche Daten – vor allem von Seniorinnen und Senioren – zu gelangen, warnte Ministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) in Schwerin. Dies geschehe neuerdings im Namen von vertrauenserweckenden Instanzen wie den Verbraucherzentralen.
Dort hat man bereits alle Hände voll zu tun, um Schaden abzuwenden. Laut der Vorständin der Verbraucherzentralen im Nordosten, Wiebke Cornelius, werden hochgerechnet auf das Jahr weit über 1000 Beratungsgespräche zur Betrugsprävention geführt. Hierzu gehöre auch Altbekanntes: Nach ihrer Aussage fallen statistisch gesehen „zwei- bis dreimal im Monat in Mecklenburg-Vorpommern Lexika-Fans auf Faksimile, also originalähnliche Nachbildungen wertvoller Druckerzeugnisse, herein“.
Bernhardt sieht in den Verbraucherzentralen eine wichtige Stütze, um die Zahl der Betrugsopfer einzugrenzen. Die Gesamtzahl der Verurteilungen in Mecklenburg-Vorpommern hat dem Ministerium zufolge im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts abgenommen – von 1877 im Jahr 2010 auf 1473 im Jahr 2021. Doch die darunter enthaltenen schweren Fälle – zu denen auch bandenmäßiger Betrug zählt – vervielfachten sich im selben Zeitraum von 15 auf 87.