Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften in Mecklenburg-Vorpommern richten den Blick über die Corona-Krise hinaus.
Bei einem Treffen im gemeinsam gegründeten „Zukunftsbündnis MV“ soll heute über ein Industriekonzept für das Land beraten werden, kündigte die Staatskanzlei in Schwerin an. Das Fehlen einer leistungsfähigen Industrie gilt als Hauptgrund für die im Ländervergleich geringe Wirtschaftskraft Mecklenburg-Vorpommerns.
Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln lagen die Industrie-Umsätze im Nordosten 2019 mit 13,2 Milliarden Euro nicht einmal halb so hoch wie in Schleswig-Holstein oder in Thüringen. In Bayern waren die Industrie-Umsätze fast 30 Mal so hoch.
Bei der letzten Sitzung des Bündnisses in dieser Wahlperiode soll zudem über die Lage am Ausbildungsmarkt gesprochen werden. Kurz vor Ende des Schuljahres werben viele Unternehmen noch um beruflichen Nachwuchs. Auch die Frage, wie die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie möglichst schnell überwunden werden können, werde das Gremium erneut beschäftigen, hieß es. Vor allem aus Gastronomie und Hotellerie hatte es massive Kritik an den langen Schließungen und den dann sehr kurzfristig verkündeten Öffnungsschritten gegeben.