Der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner, hält Gewinnausschüttungen durch kommunale Wohnungsunternehmen für kontraproduktiv.
„Es wäre gut, wenn das Land den Kommunen die Gewinnabführung untersagt oder zumindest über einen Ausgleichsfond die betroffenen Städte und Gemeinden in die Lage versetzt, das Geld bei den Unternehmen zu belassen“, erklärte Breitner am Donnerstag am Rande der SPD-Fraktionsklausur in Wismar. Die Wohnungsunternehmen bräuchten die Mittel, um Wohnungen zu bauen oder zu sanieren.
Die Wohnungspolitik stand im Mittelpunkt des zweiten Klausurtages der SPD. Zu der Beratung waren auch Vertreter von Wohnungsunternehmen und des Mieterbunds eingeladen. Nach den Vorstellungen des SPD-Landesvorstands soll das Thema «Gutes und bezahlbares Wohnen» auch im bevorstehenden Kommunalwahlkampf eine wichtige Rolle spielen. Vor allem in den Universitätsstädten Rostock und Greifswald sowie in vielen Badeorten an der Ostsee besteht wegen zunehmender Knappheit und steigender Mietpreise Bedarf an bezahlbarem Wohnraum.
Laut Breitner mussten kommunale Wohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2017 insgesamt 27 Millionen Euro an ihre jeweiligen Gemeinden abführen, die WIRO in Rostock allein 14,5 Millionen Euro. „Das ist ein Unding und passt nicht in die Zeit. Dieses Geld fehlt den Unternehmen für den Bau bezahlbaren Wohnraums oder für die Sanierung bestehender Wohnungen“, sagte Breitner.