Nachdem vor wenigen Tagen ein Dachgartensubstrat auf der Wasserkunst aufgetragen worden war, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Entsorgungs- und Verkehrsbetriebes der Hansestadt Wismar (EVB) heute (am 3. April 2024) das markante Wismarer Wahrzeichen mit etwa 1500 heimischen Blütenstauden in verschiedenen Farben bepflanzt.
Etwa 1500 Wildpflanzen, darunter Heidenelken, Thymian und Küchenschelle, werden auf dem Dach im unteren Segment der Wasserkunst wachsen. Ausgewählt wurden vordergründig insektenfreundliche, regionale und saisonale Pflanzen.
Der Entschluss, die Wasserkunst, die auf dem Marktplatz in Wismar steht, neu zu bepflanzen, war bereits im Sommer 2022 gefasst worden. Im Vorfeld musste jedoch geklärt werden, inwieweit die Statik des Daches in Ordnung ist und der Denkmalschutz entsprechend eingehalten wird. Baulich notwendige Maßnahmen – die Dachsanierung im unteren Segment und ein geeigneter Aufbau für eine leicht intensive Begrünung – wurden in den letzten anderthalb Jahren in Absprache mit dem Denkmalschutzamt ausgeführt.
Eine Dachbegrünung bedeutet immer eine Ausnahmesituation für die Pflanzen. Sie müssen sich an einen extremen Standort anpassen. Dazu gehören beispielsweise hohe Temperaturen im Sommerhalbjahr sowie niedrige Temperaturen im Winter, eine hohe Trockenheit und die stets windexponierte Lage. Auf der anderen Seite bieten Dächer eine attraktiv nutzbare Vielfalt. Die Dächer können extensiv oder auch intensiv begrünt werden.
Bei der Wasserkunst wurde sich für eine einfache Intensivbegrünung entschieden, da die Substrathöhe diese Auswahl vorgibt.
In den ersten Wochen nach der Neubepflanzung und insbesondere bei längerer Trockenheit werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EVB mit dem Gießwagen an der Wasserkunst sein und dort die Zöglinge wässern.
Eine Bitte des EVB: Helfen Sie mit, dass dieser Ort sauber und attraktiv bleibt und dass es dort summt und brummt, indem Sie einen Teil der Verantwortung mit übernehmen. Wir benötigen die Unterstützung der Einwohnerinnen und Einwohner in der ganzen Stadt, um sie grüner und sauberer zu halten. Alle Bürgerinnen und Bürger können hierzu einen Beitrag leisten.
Die Wasserkunst befindet sich auf dem einen Hektar großen Marktplatz in Wismar und gilt als Wahrzeichen der Hansestadt. Sie ist ein Bauwerk nach Plänen des Utrechter Baumeisters Philipp Brandin und funktionierte nach dem Prinzip des Laufbrunnens. Die Umsetzung dieser Pläne dauerte von etwa 1579 bis 1602. Der Zwölfeckbau in zarter Steinarbeit ist im Stil der niederländischen Renaissance erbaut worden.