Am Sonntag, dem 9. Juli, gibt es um 15.00 Uhr im Stadtgeschichtlichen Museum „Schabbell“ in Wismar, Schweinsbrücke 6/8, eine Sonderführung mit Holger-Philipp Bergt.
Der Karstadt-Sammler aus Bremen zeigt Exponate der Sonderausstellung „Karstadt und Wismar. Aus der Hansestadt in die Welt – Beständigkeit trotz stürmischer See“ und spricht unter anderem über den „Karstadt-Stil“ von Philipp Schaefer in Mecklenburg.
Philipp Schaefer, seit 1921 Chefarchitekt der Karstadt-Bauabteilung, entwickelte den sogenannten „Karstadt-Stil“, in dem zwischen 1921 und 1932 (1952) sämtliche 15 Neubauten der Rudolph Karstadt AG errichtet wurden. Das Grundprinzip war eine gleichmäßige (Sandstein-)Fassadenstruktur, ein rechteckiger Grundriss mit einem zentralen Lichthof mit Glasdecke sowie bei größeren Bauten, wie in Bremen, Hamburg-Barmbek oder Recklinghausen, eine Dachterrasse mit Restaurant.
In Mecklenburg waren vor 1945 und sind auch heute noch die drei Typen der Fassadengestaltung zu finden: Der klassische Karstadt-Bau von 1928 in Neubrandenburg brannte im April 1945 bei der Besetzung der Stadt aus und wurde bedauerlicherweise trotz guter Erhaltung 1955 abgetragen. In Dömitz findet sich die der Gegend angepasste Backsteinfassade, wie sie 1929 auch in Ludwigslust vorgesehen war. In Wismar dagegen wurde die Fassade von 1908 im Jahre 1931 dem Karstadt-Stil angepasst – so wie sie sich heute noch dem Betrachter zeigt.
Tickets für die Sonderführung kosten 3,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro.
Öffnungszeiten: im Juli und August täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr.
