Samstag, 21.September 2024 | 05:01

Wismar/Essen: Ein Wochenende ganz im Zeichen der Nächstenliebe

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Dieses Wochenende hätte man durchaus anders gestalten können, als jetzt beispielweise zwölf Stunden auf der Autobahn zu verbringen. Und besonders dann, wenn es nicht einmal die eigene Urlaubsreise betrifft.

Gemeint ist hier Katrin Sültmann und ihre Mitstreiter, die in Rekordgeschwindigkeit eine Spendenaktion für die Opfer der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz organsiert, bekanntgemacht und durchgezogen haben. Und das alles in nur insgesamt 48 Stunden.

Für die Wismarer Familie war es unerträglich das Leid der Menschen in den betroffenen Gebieten zu sehen, und nichts machen zu können, außer Mitleid zu empfinden. So organisierte Katrin Sültmann zwei Transporter, einer von der Firma “Auto-Wicke”, der das völlig kostenlos unterstützt hat. Mehr noch – er bezahlte sogar die Spritkosten und die Verpflegung der ganzen “Mannschaft”, deren Ziel die Stadt Essen war. “Man muss hier mal ganz deutlich Danke sagen, denn es ist nicht selbstverständlich, dass hier die Fahrzeuge völlig kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden”, schwärmt die Organisatorin.

Nach Veröffentlichung des Spendenaufrufs brach dann eine echte Welle der Hilfsbereitschaft auf ihrem Grundstück am “Zuckerring” herein. “Wir konnten uns kaum retten. Bis spät nach 22.00 Uhr brachten die Leute alles, was den Menschen in den betroffenen Gebieten hilft”, erzählt uns Katrin Sültmann am Telefon, während der Autofahrt nach Essen.

Bereits um 4.00 Uhr war am Sonntagmorgen die Nacht vorbei, um 5.30 Uhr ging es dann direkt auf die Autobahn Richtung Nordrhein-Westfalen. Gegen 11.00 Uhr traf der Trupp dann ein, und sofort wurden die Fahrzeuge entladen. Die Freude der Menschen, so erfahren wir, ist grenzenlos. Selbst in den sozialen Netzwerken wird das alles ganz genau aus NRW verfolgt. Die Menschen bedanken sich bei den “Wismarern”. Einige versprechen sogar spontan ihren baldigen Urlaub hier verbringen zu wollen.

Gegen 18.30 Uhr erreicht Katrin Sültmann und ihre Familie, Freunde wieder die Hansestadt. Sie sind erschöpft und verständlicherweise auch müde. Aber gegen dieses Bedürfnis anderen zu helfen, schafft es nicht mal die Müdigkeit. Alles was dort in Essen jetzt zunächst eingelagert wurde, kann von Betroffenen abgeholt und in Empfang genommen werden. Auch die Bundeswehr beginnt dort am Montag mit der Verteilung, damit die, die es am dringendsten brauchen, auch bekommen.

So endet ein Wochenende, das durchaus positives zu berichten weiß. Und wir haben erfahren, dass Menschen in der größten Not doch zusammenhalten, so wie es Katrin Sültmann vorgemacht hat. Und ob das jetzt eine einmalige Aktion war? Wetten würden wir darauf jedenfalls nicht.

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