Die raumgreifenden Gebilde von Paul Schwer (geb. 1951 in Hornberg im Schwarzwald) haben eine enorme emotionale Wirkung. Vielfältig verformtes farbiges Plexiglas ergibt einen großen Kontrast zum offenen Kirchenraum von St. Georgen.
Gerade in den langsam hell werdenden Monaten bildet die starke Farbigkeit der Werke des Düsseldorfer Künstlers einen starken Kontrast zur Jahreszeit und zum roten Ziegelmauerwerk des Gotteshauses. Hier geht es nicht um Anpassung und
Angleichung sondern um ein angemessenes Spannungsverhältnis.
Der Künstler schreibt: „Der offene Kirchenraum von St. Georgen in Wismar zieht den Blick des Besuchers Ehrfurcht gebietend in die gewaltig beeindruckende Höhe des leeren Raumes, begrenzt durch ein entrücktes Gewölbe. Demgegenüber werden zwei profane architektonische Körper mit überschaubaren Maßen in der Vierung platziert“. Diese Röhren erinnern an die Nordstream-Elemente wie sie noch auf Rügen lagern. Es handelt sich um begehbare, achteckige Körper mit
einer Beplankung von farbig bemalten Plexiglasplatten und Lochblechen, was die Grenze der Skulptur zwischen außen und innen durchlässig werden lässt. Durch die Projektion von Licht aus dem Inneren werden farbige Schatten auf die massiven Pfeiler der Kirche geworfen. Der national und international tätige Künstler studierte zunächst Medizin und arbeitete als Kinder- und Jugendpsychiater. In seinen dreißiger Jahren nahm er parallel ein siebenjähriges Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf auf und wurde Meisterschüler von Erwin Heerich.
Schon bald gab er u.a. Unterricht an Kunstakademien in China und Münster und ist bis heute freiberuflich tätig.