Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Nikolaus Kramer, über die angeblich geringere Eignung von Frauen für die Politik sorgen für Wirbel. „Das ist das typische Frauenbild, das die AfD hat, das sie verkörpert, und genauso ist ihre Politik auch: frauenfeindlich und männerdominant“, sagte die Spitzenkandidatin der Linken, Simone Oldenburg, am Samstag.
Die „Schweriner Volkszeitung“ hatte am selben Tag über ein Interview Kramers im Youtube-Kanal „4pommern“ berichtet, in dem der AfD-Spitzenkandidat unter anderem äußert: „Ich bin nach wie vor der Meinung, und es gibt auch Politikwissenschaftler, die mir da absolut recht geben, dass Frauen weniger für die Politik geeignet seien, weil sie doch ein Stück weit emotionaler sind als Männer.“ Und Emotionen seien immer ein schlechter Berater.
Er würde es aber begrüßen, wenn sich in einer neuen AfD-Fraktion nach der Landtagswahl am 26. September auch Frauen befänden. „Weil manchmal auch diese Bauchgefühlgeschichte gar nicht so verkehrt ist.“ Kramers Äußerungen sorgen wohl auch innerhalb der Partei für Unmut.
Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur versuchte Kramer, seine Äußerung zu relativeren, die er bereits einmal in einem Interview im Jahr 2017 getätigt hat, wie er sagte. „Wer mich kennt, weiß, dass ich alles andere als frauenfeindlich bin“, sagte er. Er sei aber gegen eine Frauenquote bei der Besetzung politischer und anderer Ämter. Wer die entsprechende Leistung bringe, setze sich auch durch, so Kramer. Politikerinnen wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Sahra Wagenknecht (Linke) oder Alice Weidel (AfD) zeigten, dass dies funktioniere. „Ich hätte sagen sollen, dass eben einige Frauen, ebenso wie einige Männer, nicht für die Politik geeignet sind.“