Freitag, 18.Oktober 2024 | 08:12

Wir feiern 20 Jahre Welterbe: Veranstaltungsprogramm der Hansestädte Stralsund und Wismar

Share

Die UNESCO feiert in diesem Jahr den 50. Jahrestag der Verabschiedung der Welterbe-Konvention. Gleichzeitig jährt sich die Aufnahme der „Historischen Altstädte Stralsund und Wismar“ in die Welterbeliste zum 20. Mal.

Beides ist Anlass für Stralsund und Wismar, ihr Welterbe in besonderer Weise in den Blickpunkt zu rücken. Für Oberbürgermeister Alexander Badrow und Bürgermeister Thomas Beyer vermitteln Welterbestätten ein Verständnis für unsere Geschichte und verbinden Menschen über Grenzen hinweg. „Es sind Orte, in denen wir gemeinschaftlich zum Wohle der gesamten Menschheit handeln. Das wollen wir in Stralsund und Wismar im Jubiläumsjahr zeigen.“

„Zwei Städte – ein Erbe“, in diesem Sinne haben die beiden Städte für Bürgerinnen und Bürger und für Gäste ein Jahresprogramm zusammengestellt. Es wirft neue Perspektiven auf die Altstädte und ermöglicht unterschiedliche kulturelle Zugänge. Von März bis Dezember 2022 sind insgesamt 45 Veranstaltungen geplant, darunter Führungen, Konzerte, Wettbewerbe, Ausstellungen, Tagungen, Lesungen, Theaterstücke und Filmvorführungen.

Höhepunkt in Wismar ist die zentrale Eröffnungsveranstaltung zum bundesweiten Welterbetag am 5. Juni. „Wir laden die Welterbe-Familie mit ihren 51 Stätten in Deutschland zum Welterbetag nach Wismar ein und freuen uns auf den gemeinsamen Austausch“, blickt Bürgermeister Thomas Beyer voraus. Auf dem Markplatz in Wismar werden sich am Pfingstsonntag deutsche Welterbestätten mit ihren Ständen präsentieren.

Höhepunkt in Stralsund ist der gemeinsame Festakt am 27. Juni. „In einem festlichen Rahmen werden wir an die Aufnahme in die Welterbeliste vor zwanzig Jahren erinnern, mit unseren Partnern und Förderern Bilanz ziehen und gemeinsam nach vorn schauen,“ sagt Oberbürgermeister Alexander Badrow. In der Kulturkirche St. Jakobi werden unter anderem Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Deutschen UNESCO-Kommission, von ICOMOS Deutschland und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erwartet.

Beide Hansestädte ziehen eine positive Bilanz. „Wir haben bei der Altstadtsanierung mittlerweile einen großartigen Stand erreicht, freuen uns über ein hohes Besucherinteresse und sind dankbar für die breite Unterstützung vieler Akteurinnen und Akteure, denen unsere Altstädte am Herzen liegen,“ sagt Bürgermeister Thomas Beyer. „Stralsund und Wismar wurde 2002 weltweite Bedeutung zuerkannt und so sind wir auch Teil eines globalen Netzwerkes geworden. Damit haben sich für unsere beiden Städte neue Perspektiven auf die Welt eröffnet“, sagt Oberbürgermeister Alexander Badrow.

Neben steigenden Tourismuszahlen sowie einem hohen Sanierungsgrad hat auch die Bevölkerungszahl in den Altstädten zugenommen. Alexander Badrow: „Die Aufnahme in die Welterbeliste war ein Meilenstein auf dem Weg der Stadterneuerung und zugleich Initialzündung für die weitere Stadtentwicklung. Der Mehrwert geht jedoch weit über den Tourismus, über den Wohlstand und die Wirtschaft hinaus. Es ist vor allem die Zugehörigkeit zu einem großen Ganzen.“

Thomas Beyer: „Der Schutz des Welterbes hat für uns eine hohe Priorität. Unser Dank geht an Bürgerinitiativen, Denkmalschützer, Stiftungen, private wie öffentliche Investoren, an die Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, den Bund und das Land. Die gemeinsame Kraftanstrengung hat sich ausgezahlt. Wir können auf liebevoll sanierte Altstädte blicken, die von Besucherinnen und Besuchern weltweit wahrgenommen werden.“

Hintergrund:

Welterbestätten sind Orte von herausragendem Wert. 1.154 Kultur- und Naturdenkmale in 167 Ländern gehören derzeit zum UNESCO-Welterbe der Menschheit. 51 dieser Orte befinden sich in Deutschland. Vor zwanzig Jahren, am 27. Juni 2002, wurden die „Historischen Altstädte Stralsund und Wismar“ in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Damit bescheinigte ihnen die Staatengemeinschaft einen außergewöhnlichen universellen Wert. Sie sind somit weltweit als besonders schützenswert anerkannt.
Grundlage ist die UNESCO-Welterbekonvention aus dem Jahr 1972, die bislang von 194 Staaten unterzeichnet wurde. Sie verpflichten sich darin, ihre Welterbestätten zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten.

Über die Aufnahme neuer Stätten in die Welterbeliste entscheidet jährlich das Welterbe-Komitee. Um als Welterbe anerkannt zu werden, muss eine Stätte von außergewöhnlichem universellen Wert sein und mindestens eins von zehn Aufnahmekriterien erfüllen.

Der Vorschlag kommt aus den Ländern selbst. Gemeinsam mit dem Antrag ist ein überzeugender Erhaltungsplan vorzulegen. Kriege, Naturkatastrophen, Verfall oder Bauprojekte bedrohen Welterbestätten überall auf der Erde. Die so genannte „Rote Liste“ verzeichnet die Stätten des gefährdeten Welterbes.

Stralsund und Wismar sind Beispiele für typische mittelalterliche Hansestädte. Sie haben ihre Stadtgrundrisse mit dem Gefüge aus Straßen, Quartieren, Plätzen und Grundstücken seit dem Mittelalter bewahrt. Erhalten sind viele Gebäude aus verschiedenen Epochen, darunter Giebelhäuser, Klöster, Rathäuser und sechs aus Backstein errichtete Pfarrkirchen. Sie belegen den im Seehandel erworbenen Reichtum und zeugen von der politischen Bedeutung beider Ostseestädte während der Hansezeit.

Ihre fast 200-jährige Zugehörigkeit zum schwedischen Königreich im 17. und 18. Jahrhundert machte Stralsund und Wismar zu wichtigen Festungen und Verwaltungszentren. Zeugnisse dieser Zeit wie barocke Palais oder Wallanlangen sind noch heute in beiden Städten zu finden. Der Untergrund beider Altstädte ist außerdem ein Bodendenkmal mit reichem Erbe.

Folge uns...

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.