Die an der Seenplatte aufgetretene Wild- und Rinderseuche kann auch Haus- und Wildschweine befallen.
Darauf hat das Landwirtschaftsministerium in Schwerin hingewiesen. Ausgelöst werde die Hämorrhagische Septikämie, so der korrekte Name der tödlichen Infektionskrankheit, durch bestimmte Typen des Bakteriums Pasteurella multocida. Empfänglich seien neben Rindern, Büffeln und Wildwiederkäuern auch Haus- und Wildschweine sowie Schafe und Ziegen, teilte das Ministerium am Montag mit. Für Übertragungen des Erregers auf Menschen gebe es hingegen bisher keine Hinweise.
In den vergangenen Jahren habe es in Deutschland einzelne Krankheitsausbrüche gegeben, die meist zeitlich und räumlich begrenzt gewesen seien. In Mecklenburg-Vorpommern stammt der erste Nachweis demnach aus dem Jahr 2014 von einem Rind. Seither seien 25 Fälle bekannt geworden – die jüngsten betreffen mehrere Wildtiere im Juni und Juli im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Nachweise betrafen den Angaben zufolge 14 Rinder, fünf Haus- und drei Wildschweine, zwei Stücke Damwild und einen Wasserbüffel. Die Krankheit ende oft tödlich.
Als mögliche Übertragungsquelle gelten dem Ministerium zufolge symptomlos infizierte oder kranke Wildtiere, die den Erreger bei Stress – zum Beispiel bei Hitze – ausscheiden. Der Erreger könne in feuchten Böden und Wasser mehrere Tage überleben. Zur Übertragung auf Haustiere könne es zum Beispiel durch gemeinsame Wassertränken kommen. Entsprechende Vorsicht sei geboten. Die Krankheit ist dem Ministerium zufolge nicht meldepflichtig.