Die Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern hat stark unter der Pleite der MV-Werften-Gruppe gelitten.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei 2022 preisbereinigt um 0,2 Prozent gestiegen, und im verarbeitenden Gewerbe habe es einen Rückgang von 9,6 Prozent gegeben, teilte das Statistikamt am Donnerstag mit.
Für die Beinahe-Stagnation machte die Behörde die Situation der Werften und der Zulieferbetriebe verantwortlich. Die MV-Werften-Gruppe musste pandemiebedingt im Januar Insolvenz anmelden. Hinzukamen gestiegene Energiepreise, die jedoch in ganz Deutschland zu zahlen waren. Das verarbeitende Gewerbe macht rund ein Zehntel der Wirtschaftsleistung des Landes aus.
Im Bundesschnitt wuchs die Wirtschaft um 1,8 Prozent verbuchen. Beim Blick auf die Industrie ging es um 0,2 Prozent nach oben. Gezählt werden hier alle Dienstleistungen und Waren, die in einem Jahr im Inland hergestellt werden.
Mit einem Anteil von 3,9 Prozent weit weniger schwergewichtig ist die Land- und Forstwirtschaft. Diese wurde jedoch mit einem Minus von fast einem Viertel in Mecklenburg-Vorpommern fünfmal so schwer durch die Inflation belastet wie bundesweit. Der Bauernverband hatte wiederholt über die höheren Düngerpreise geklagt.
Der wichtigste Wirtschaftsbereich sind mit 71,9 Prozent die Dienstleistungen. Hier wurde ein Plus von 3,2 Prozent erwirtschaftet (Bund: 2,9 Prozent). Besonders der Unterbereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation lag mit 7,7 Prozent deutlich über dem gesamtdeutschen Zuwachs von 3,8 Prozent.