In Mecklenburg-Vorpommern bleibt die Zahl der von Wölfen gerissenen Schafe, Kälber und anderer Nutztiere hoch. Wie aus einer aktuellen Statistik des Schweriner Umweltministeriums hervorgeht, wurden 2021 bisher 46 Attacken aufgenommen, bei denen Wölfe als Angreifer nachgewiesen wurden oder nicht ausgeschlossen werden konnten.
Dabei wurden knapp 190 Schafe, Rinder, Damhirsche in Gehegen und andere Nutztiere getötet oder schwer verletzt, erklärte eine Sprecherin. In Westmecklenburg wurde nachgewiesen, dass der Wolf GW 1532m viermal Herden trotz Zaunschutzes angefallen und insgesamt 33 Tiere getötet und verletzt hat.
Die Gesamtzahl der 2021 gerissenen Nutztiere liegt laut zuständigem Landesumweltamt bei knapp der Hälfte des „Rekordjahres“ 2020 und ähnlich hoch wie 2019. Mit je 14 und 12 Wolfsattacken ereigneten sich mehr als die Hälfte der Vorfälle in den Kreisen Vorpommern-Greifswald und Ludwigslust-Parchim. Zweimal wurden mit genetischen Methoden Wölfe nachgewiesen, die trotz Schutzzauns mehrfach Herden in Westmecklenburg und an der Mecklenburgischen Seenplatte angefallen hatten.
Wegen der Probleme mit der Weidetierhaltung fordern Landwirte und Politiker mehrerer Parteien immer wieder, den EU-weit streng geschützten Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen und seine weitere Ausbreitung zu begrenzen. Das soll auch an diesem Freitag bei der Umweltministerkonferenz in Schwerin beraten werden.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Umweltministerium inzwischen 14 Wolfsrudel und sechs solche Raubtier-Paare sowie mehrere Einzeltiere. Aus Polen und Brandenburg gibt es immer wieder durchziehende Einzeltiere.