Der Dachverband der entwicklungspolitischen Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern sieht die am Dienstag in Rostock beginnende internationale Messe für die Unterwasserverteidigungsindustrie UDT kritisch.
Die Sprecherin des Eine-Welt-Landesnetzwerk M-V, Nathalie Nad-Abonji, sagte am Montag, die Messe versuche, sich einen nachhaltigen Anstrich zu geben, in dem auf die Entwicklung grüner Treibstoffe hingewiesen werde. Es gebe aber Schätzungen, dass der Schadstoffausstoß von Militär und Rüstungsindustrie etwa fünf Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes weltweit ausmachten.
Auch wegen höherer Rüstungsausgaben stünden bei der Entwicklungszusammenarbeit derzeit Kürzungen in Milliardenhöhe im Raum. Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 umzusetzen, dürften diese Gelder nicht zugunsten von Rüstungsausgaben gekürzt werden.
Gegner der Messe errichteten ein Zeltcamp in der Nähe des Messegeländes. Sie wollen damit nach eigenen Angaben „der maritimen Kriegsvorbereitung ein Konzept friedlicher Konfliktlösungen entgegenstellen“.
Zu der dreitägigen Messe Undersea Defense Technology (UDT) werden von Dienstag an mehr als 1500 Besucher aus aller Welt und etwa 70 Aussteller aus der Rüstungsindustrie in Rostock erwartet, darunter auch deutsche Firmen wie Rheinmetall, Atlas Elektronik und Thyssenkrupp Marine Systems.
An der laut Veranstalter weltweit größten Fachmesse dieser Art nehmen auch ranghohe Vertreter der Deutschen Marine teil. In Rostock sitzt das Marinekommando, das als Hauptquartier die deutschen Seestreitkräfte steuert. Stabschef und Konteradmiral Axel Deertz wird bei der Konferenz sprechen.