Der Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern hat dringend eine Entscheidung über die diesjährigen Weihnachtsmärkte gefordert.
„Wir sind alle nervös, wir haben keine Planungssicherheit“, sagte der Verbandsvorsitzende Lothar Welte der dpa. Bislang gebe es noch keine festen Verträge. Welte machte auf die langen Vorlaufzeiten zur Organisation aufmerksam. Jeder Schausteller, der jetzt einen anderen Auftrag bekomme, werde ihn annehmen.
Es habe in diesem Jahr einige Veranstaltungen mit Beteiligung der Schausteller gegeben, die ohne erkennbare Corona-Infektionen abgelaufen seien. Allerdings seien dort nur kleinere Umsätze erzielt worden.
Gleichzeitig verwies Welte auf die positiven Erfahrungen, die mit Veranstaltungen, etwa der Hanse Sail, gemacht worden seien. „Die Menschen sind sehr umsichtig gewesen. Mit der Hanse Sail haben wir uns in Deutschland einen guten Namen gemacht“, betonte er. Angesichts der steigenden Zahl von Geimpften und den zahlreichen von Corona Genesenen sei es an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. „Es ist Zeit für die Besinnlichkeit, mit leuchtenden Kinderaugen auf dem Karussell“, sagte Welte. Für große Abstände und Zäune gibt es nach Ansicht der Schausteller keine Berechtigung mehr.
Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hatte sich am Dienstag zuversichtlich gezeigt, dass die Weihnachtsmärkte stattfinden können. Dies sei jedoch abhängig von der Entwicklung der Inzidenz und der Hospitalisierungen. Es seien aber auf jeden Fall Hygienekonzepte vorzulegen und Menschenansammlungen zu vermeiden. Richtschnur seien vier Quadratmeter Platz pro Person.
Auch die Kommunen haben noch keine Planungssicherheit. „Prinzipiell geht die Greifswalder Stadtverwaltung davon aus, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden kann“, sagte Sprecherin Andrea Reimann. Derzeit werden mehrere Szenarien in Austausch mit dem Landkreis geplant. Spätestens ab Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung ab Mitte Oktober sei mit einer Regelung zu den Märkten zu rechnen.
Auch in Neubrandenburg wird auf die neue Verordnung gewartet. Danach werden die aktuellen Bedingungen und Möglichkeiten geprüft, hieß es. „Derzeit ist ein Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz vom 22. November bis zum 22. Dezember geplant“, sagte der Sprecher von Wismar, Marco Trunk.
Auch die Stadt Schwerin zeigte sich vorsichtig optimistisch. Die Corona-Situation sei eine andere als vor einem Jahr. In allen Städten gilt: Die Planungen laufen unter dem Vorbehalt, dass die Märkte unter den dann geltenden Corona-Regeln zulässig sind.