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Wegen Goretzka: Rummenigge teilt gegen Tuchel aus

Leon Goretzka ist zurück. Und wie. Beim FC Bayern hat er eine Chance genutzt, die es eigentlich gar nicht mehr gab, und steht wieder regelmäßig in der Startelf. Und auch bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist der mittlerweile 30-Jährige wieder gefragt. Nach längerer Nicht-Berücksichtigung holte ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann für die beiden Nations-League-Duelle mit Italien zurückUnd dort war Goretzka beim ersten Spiel direkt der Matchwinner. Sein Kopfball auf Vorlage von Joshua Kimmich zum 2:1 drehte das Spiel endgültig.

Danach gab es reihenweise große Worte für den wuchtigen Spieler. „Leon hat ein herausragendes Spiel gemacht, auch defensiv. Er war oft in der Box gewesen“, sagte der Bundestrainer und ergänzte: „Ich freue mich für ihn.“ Goretzka war von Nagelsmann nach der Niederlage in Österreich im November 2023 vorübergehend aussortiert worden und verpasste auch die Heim-EM. Das nahm den Spieler sehr mit. Haken dran, vergessen. Goretzka und Nagelsmann haben sich ausgesprochen. Jetzt geht der Blick nach vorne. Das nächste große Ziel wartet schon. Die WM im kommenden Jahr. „Das ist eine sehr schöne Geschichte. Ich bin sehr glücklich“, sagte der Rückkehrer, der nach seinem Treffer in die Arme von Kimmich rannte. Die Beiden verbindet eine lange Geschichte. Sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft. In beiden Teams bildeten sie über Jahre den Maschinenraum.

Alles begann mit der „Holding Six“

Die Auferstehung von Goretzka ist eine der größten Comeback-Geschichten des Fußballs der letzten Jahre. Die trübe Zeit für gebürtigen Bochumer begann im Sommer 2023. Trainer Thomas Tuchel penetrierte damals den Klub mit dem Wunsch nach einer „Holding Six“. Erst sollte es Declan Rice werden, dann Joao Palhinha. Tuchel wirbelte mit seinen Wünschen die Hierarchie im Mittelfeld völlig durcheinander, stieß seinen eigenen Spielern mehrfach vor den Kopf. Weil die Transfers aber nicht klappten, setzte Tuchel neben dem damals gekränkten Kimmich immer mehr auf den derzeit am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankten Aleksander Pavlovic.

Ex-Boss Karl-Heinz Rummenigge erklärte jetzt bei einem Termin der Infinity League in München, wie es damals gewesen sein soll: „Ich möchte auch klarstellen, dass 2023, als wir den Sommertransfermarkt gemacht haben, dass es kein Offizieller von Bayern München war, sondern der damalige Trainer, der ihn nicht mehr bei Bayern München sehen wollte“, so der 69-Jährige, der vor zwei Jahren noch einmal übergangsweise und gemeinsam unter anderem mit Vereinspatron Uli Hoeneß die Transfergeschäfte übernommen hatte.

Am RTL/ntv-Mikrofon wurde er noch deutlicher: „Leon war immer ein guter und wichtiger Spieler für den FC Bayern. Wer ihn vielleicht zum unwichtigen Spieler gemacht hat, war unser ehemaliger Trainer Thomas Tuchel. Der hat ihm zum Streichkandidaten gemacht. Er hat ihn im Sommer 2023 nicht mehr so gemocht und wollte andere Spieler haben. Dadurch ist da ein bisschen ein falscher Zungenschlag reingeraten.“

Und so findet Rummenigge weiter: „Ich meine bis heute hat sich, glaube ich, auch kein Offizieller negativ über Leon irgendwann mal ausgelassen. Bei Thomas (Tuchel, Anm. d. Red.) war das so, das war schwierig genug und dann, wenn dann das permanent noch in Medien reingelegt wird, dann ist es doppelt schwierig.“ Allerdings ist es durchaus so, dass auch der neue Sportvorstand Max Eberl mehrfach erklärt hatte, dass es für Goretzka schwer werden könnte, auf Spielzeit zu kommen. Denn es ist auch kein Geheimnis, dass der Spieler in München gut verdient und die Bayern, vor allem Eberl, Top-Gehälter einsparen wollen und müssen. Vor allem nach den teuren Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Alphonso Davies und Kimmich.

„Unglaublich seriös und auch klug verhalten“

Letztlich gehört zur Wahrheit aber auch noch dazu, dass Goretzka sich auch unter Tuchel eine durchaus wichtige Rolle im Team der Münchner erarbeitet hatte. Immerhin brachte er es in der Saison 2023/2024 noch auf 42 Pflichtspiel-Einsätze für den FC Bayern. Unter Tuchels Nachfolger Vincent Kompany wurde er dann zeitweise erneut auf die Ersatzbank degradiert, ehe er sich im Laufe der aktuellen Saison erneut als Stehaufmännchen zeigte und zuletzt eine starke Leistung an die nächste knüpfte.

„Ich finde es toll, wie sich Leon jetzt zurück in den Fokus katapultiert hat. Es freut mich, weil ich finde, er hat es sich auch verdient. Ich finde, er hat sich unglaublich seriös und auch klug verhalten. Das, was man ihm da zum Teil zugemutet hat, hat er angenommen und hat dann trotzdem eben sich jetzt durchgesetzt“, freute sich Aufsichtsratsmitglied Rummenigge über die erneute Renaissance des Mittelfeldstars. In Abwesenheit der verletzten Palhinha und Pavlovic hat er seine Chance genutzt. In München. Und in der Nationalmannschaft.

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