Mittwoch, 27.November 2024 | 01:33

Warten auf den Proteinimpfstoff: Heute kommt die erste Novavax-Lieferung

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In dieser Woche werden in Deutschland die ersten Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Novavax erwartet.

„Wir rechnen ab Montag mit der ersten Lieferung“, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte angekündigt, dass am Montag 1,4 Millionen Dosen erwartet würden. Wann das Vakzin zum Einsatz kommt, ist Sache der Länder. Einige haben Impfungen ab der ersten Märzwoche angekündigt.

Gehofft wird, dass der Novavax-Impfstoff eine Alternative für all jene ist, die Vorbehalte gegen mRNA-Impfstoffe haben. Aber ob sich das in breiterem Umfang auswirkt, ist nicht sicher. Die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna sind mRNA-Impfstoffe. Das hat manche misstrauisch gemacht, denn vor Corona gab es noch keine zugelassenen mRNA-Impfstoffe.

Der Novavax-Impfstoff basiert hingegen auf einem klassischeren Verfahren. Er besteht aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten, sowie einem Wirkverstärker. Er gilt als Totimpfstoff, also als Impfstoff ohne lebende, vermehrungsfähige Krankheitserreger. Allerdings enthalten auch die anderen Vakzine keine lebenden Viren. Bei mRNA-Impfstoffen liefert die sogenannte Boten-RNA (engl.: messenger ribonucleic acid, mRNA) in den Impfstoffen einen Teil der Erbinformation des Virus in die menschlichen Zellen. Sie produzieren mit diesen Informationen ein Protein des Erregers, gegen das der Körper dann Abwehrreaktionen entwickelt.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) bewertete in seinem Epidemiologischen Bulletin vom Donnerstag das neue Vakzin mit Vorsicht: Mit Nuvaxovid sei nun ein Protein-basierter Totimpfstoff in der EU zugelassen, der auf eine seit über 35 Jahren praktizierte Technologie zurückgreife. Allerdings beinhalte der Impfstoff ein neuartiges Adjuvans, also einen neuen Hilfsstoff. Eine Befragung unter bisher Ungeimpften habe im Herbst 2021 ergeben, dass die einzige Maßnahme für eine relevante Steigerung auf einem klassischen Wirkprinzip beruhende Impfstoffe sein könnten. Die Nuvaxovid-Zulassung war da allerdings noch nicht absehbar. Laut RKI sei es daher noch fraglich, ob sich die Impfbereitschaft nun wirklich verändere.

Laut den Gesundheitsministern der Länder soll Nuvaxovid prioritär an bisher nicht geimpfte Beschäftigte in Kliniken und in der Altenpflege verimpft werden. Für deren Beschäftigte greift ab Mitte März die Impfpflicht. Vielfach beginnen die Bundesländer in der ersten Märzwoche mit dem Einsatz des Vakzins. So sind in Niedersachsen Anfang März Impfaktionen mit Nuvaxovid vorgesehen. Auch in Hamburg geht es Anfang März los. In Berlin soll die Verteilung wohl ab dem 28. Februar beginnen. Dabei interessierten sich in der Hauptstadt laut einer Umfrage rund 1800 von 4000 ungeimpften Krankenhaus-Bediensteten für eine Impfung mit Novavax. Aus Mecklenburg-Vorpommern, wo seit 9. Februar Novavax-Impftermine vereinbart werden können, hatte es aus dem Sozialressort Ende der Woche geheißen: „Die Registrierungen bleiben leider hinter den Erwartungen zurück.“

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