Mittwoch, 27.November 2024 | 21:34

Warnstreik: Kitas und Verwaltungen betroffen

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Mehrere Hundert Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag in Mecklenburg-Vorpommern ihrer Forderung nach einer deutlichen Einkommenserhöhung Nachdruck verliehen.

In Schwerin folgten Kita-Erzieherinnen, Mitarbeiter der Stadtwerke und Beschäftigte der Stadtverwaltung dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik. Städtische Kitas blieben geschlossen, der Service im Stadthaus war nur eingeschränkt nutzbar. In Rostock rief der Deutsche Beamtenbund Beschäftigte aus Bundesbehörden und Stadtverwaltung auf, die Arbeit ruhen zu lassen.

Laut Verdi-Sprecherin Diana Markiwitz beteiligten sich etwa 450 Angestellte an einem Protestzug durch die Landeshauptstadt Schwerin. Darunter seien neben städtischen Mitarbeitern auch Angestellte des öffentlichen Dienstes aus den Umlandkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg gewesen. „Wir alle spüren beim täglichen Einkauf die Folgen der hohen Inflation. Das Verlangen nach einem deutlichen Plus in der Lohntüte ist groß, die Bereitschaft der Kollegen groß, dafür auch auf die Straße zu gehen“, erklärte Markiwitz.

In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen bislang zurückgewiesen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen soll an diesem Mittwoch in Potsdam beginnen.

dbb-Landeschef Dietmar Knecht äußerte nach der Kundgebung in Rostock die Hoffnung, dass die Arbeitgeber in Bund und Kommunen nun ein Angebot vorlegen. „Erst dann kann man ja auch verhandeln“, sagte er. Markiwitz zeigte sich hingegen skeptisch und kündigte vorsorglich weitere Aktionen an. „Wir werden den Druck hoch halten“, sagte sie.

Knecht zufolge sind in Mecklenburg-Vorpommern etwa 25.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst von den aktuellen Tarifverhandlungen betroffen, 90 Prozent davon Angestellte, nur 10 Prozent Beamte. An dem Warnstreik am Dienstag hätten sich in Rostock knapp 150 Menschen beteiligt, darunter Mitarbeiter des Rostocker Sozialamtes, der Agentur für Arbeit und das Jobcenters sowie zivile Beschäftigte der Bundeswehr.

Die Linke unterstützt die Gewerkschaftsforderungen. „Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen tragen enorme Verantwortung, halten das Leben in vielen Bereichen am Laufen. Seit Jahren müssen sie wachsende Aufgaben schultern, Personal- und Fachkräftemangel erhöhen den Druck zusätzlich“, erklärte Henning Foerster von der Linksfraktion im Landtag. Um ein weiteres Ausbluten des öffentlichen Dienstes zu verhindern, müsse dieser deutlich attraktiver werden. Ohne spürbare Lohnzuwächse drohen laut Foerster, Handlungsfähigkeit und fachliche Kompetenz verloren zu gehen.

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