Die Gewerkschaft Verdi hat den Einsatz von Auszubildenden als Streikbrecher im Handel kritisiert. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Auszubildende wohl als Streikbrecher eingesetzt werden!“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Bert Stach anlässlich des Warnstreiks am Freitag in Schwerin. Er bezeichnete das Verhalten als skandalös.
Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten in der laufenden Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Aus ihrer Sicht würde das bisher von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Reallohnverlust führen.
Gefordert wird demnach eine Anhebung aller Entgelte um 2,50 Euro je Stunde, mindestens ein Stundenlohn von 13,50 Euro sowie ein Plus für die Ausbildungsvergütungen von 250 Euro im Monat. Die Arbeitgeber boten den bisherigen Angaben nach ein Gehaltsplus von 7,5 Prozent in drei Stufen über zwei Jahre, für 2023 zunächst 3 Prozent. Die Vergütungsuntergrenze soll bei 13,00 Euro pro Stunde liegen.
Mit der bisherigen Teilnahme am Streik zeigte sich die Gewerkschaft am Mittag zufrieden. An der zentralen Streikkundgebung in Schwerin hätten bereits am Morgen mehr als 70 Personen aus Märkten von Penny, Kaufland und Rewe teilgenommen.