Sonntag, 24.November 2024 | 13:42

Warnstreik im ÖPNV: Hunderte Menschen bei Kundgebungen

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Beschäftigte mehrerer Nahverkehrsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern sind am Mittwoch in einen zweitägigen Warnstreik getreten. Allein bei den Kundgebungen in Rostock vor der Rostocker Straßenbahn AG sowie in Schwerin nahmen laut der Gewerkschaft Verdi mehrere Hundert Menschen teil. „Das war noch einmal ein deutliches Zeichen Richtung Arbeitgeber“, sagte Detlev Follak, Bezirksgeschäftsführer von Verdi für den Bereich Rostock.

Der Warnstreik begann am Mittwochmorgen um 3.00 Uhr und soll am Donnerstag um 23.59 Uhr enden. Betroffen sind den Angaben zufolge die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim, Nahbus Nordwestmecklenburg, die Rostocker Straßenbahn AG, Rebus Regionalbus Rostock sowie die Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH.

Zu den Forderungen von Verdi für einen neuen Manteltarifvertrag gehören unter anderem sieben Tage mehr Urlaub, eine Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden und Mindestruhezeiten von zwölf Stunden. Die Verhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband sollen am 4. März fortgeführt werden, nachdem der Verband zuvor wegen des Warnstreikaufrufs von Verdi die Gespräche für diesen Mittwoch abgesagt hatte. Verdi sei nicht gewillt gewesen, ernsthafte Tarifverhandlungen zu führen, hatte es vom Verband geheißen. Der Gewerkschaftsspitze warf man vor, mit dem Warnstreik die eigene Mitgliederwerbung vorantreiben zu wollen – und das zulasten der Fahrgäste, die auf Bus und Straßenbahn angewiesen seien.

„Die Absage war mehr als ein Schlag ins Gesicht für die Kolleginnen und Kollegen“, sagte derweil der Verhandlungsführer von Verdi, Sascha Bähring. Er forderte von der Arbeitgeberseite Angebote, welche die Beschäftigten spürbar entlasten. Wenn die Arbeitgeber dies nicht verstehen sollten, werde man weiter dafür kämpfen, betonte Bähring. Weitere Warnstreiks vor den geplanten Gesprächen am 4. März schloss er nicht aus.

Von den Warnstreiks im ÖPNV waren am Mittwoch in Mecklenburg-Vorpommern vor allem Schüler und Schülerinnen betroffen. Der Landeselternrat MV hatte Verdi für den Warnstreik kritisiert. Man dürfe den Arbeitskampf nicht auf den Kosten der Schülerinnen und Schüler austragen, hatte der Vorsitzende, Kay Czerwinski, gesagt.

Vom Bildungsministerium der rot-roten Landesregierung hatte es vor dem Warnstreik geheißen, jede Schule solle den Schul- und Unterrichtsbetrieb abhängig von den zu erwartenden Beeinträchtigungen in eigener Verantwortung regeln. Das kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit: Das Bildungsministerium mache sich einen schlanken Fuß, in dem es die Verantwortung an Schule, Schülerschaft und Eltern abgebe.

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