In Mecklenburg-Vorpommern wird es an Schulen und Kitas vorerst keine flächendeckenden PCR-Reihentestungen auf Corona-Infektionen, sogenannte Lollitests, geben. Ein von der CDU initiierter Antrag dazu fand am Mittwoch im Landtag in Schwerin keine Mehrheit.
Sprecher der Regierungsfraktionen von SPD und Linke räumten in der Debatte zwar ein, dass solche Test genauer seien als die aktuell verwendeten Schnelltests. Doch habe eine Expertenbefragung im Bildungsausschuss ergeben, dass der Aufwand für Lollitests deutlich höher und diese in Zeiten hoher Infektionszahlen wie jetzt nicht praktikabel seien. Die Labore seien nicht in der Lage, die Vielzahl von Tests auszuwerten. „Für eine flächendeckende Einführung haben wir einfach keine Kapazitäten im Land“, sagte die SPD-Abgeordnete Mandy Pfeiffer.
Der CDU-Abgeordnete Torsten Renz mahnte die Landesregierung, schon jetzt Vorkehrungen zu treffen, um die Schüler im Herbst besser schützen zu können, falls es dann zu einer weiteren Infektionswelle kommt. Dazu zähle neben der Organisation wirksamer Tests auch das Werben für Impfungen. Bei den Fünf- bis Elfjährigen betrage die Impfquote im Land erst knapp 10 Prozent, sage Renz. Mit fast 5000 Neuinfektionen je 100.000 Menschen liege die Sieben-Tage-Inzidenz in dieser Altersgruppe zudem besonders hoch.
Auch Grüne und FDP sprachen sich dafür aus, mehr für den Gesundheitsschutz für Kinder zu tun. „Es ist dringend nötig, endlich ein durchdachtes Konzept zu entwickeln, das die Nutzung von PCR-Lollitests ab dem kommenden Herbst in den Kitas und Schulen ermöglicht. Die Landesregierung ist der Lage bisher nur hinterhergelaufen“, kritisierte Jutta Wegner von der Grünen-Fraktion.
Nach den Worten von AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer haben sich die Schulen nicht als Pandemietreiber erwiesen. „Wir können die Pandemie sofort beenden, wenn wir aufhören, unnötig zu testen. Wir setzen auf natürliche Durchseuchung“, sagte Kramer.