Samstag, 15.März 2025
1.3 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

city.news+

die nachrichten aus der hansestadt

Viele Tore in Bremen: Urbigs bitterer Patzer kostet FC Bayern den Sieg

Der FC Bayern München lässt am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga zwei Punkte liegen, weil Neuer-Vertreter Jonas Urbig entscheidend patzt. Im Kampf um die Champions-League-Plätze holt Mainz 05 in Unterzahl einen Punkt. Viele Tore fallen in Bremen.

FC Bayern München – Union Berlin 1:1 (0:0)

Bundesliga-Dämpfer nach Königsklassen-Euphorie: Bayern München ist nach dem Ausrufezeichen in der Champions League erneut im Meisterrennen gestolpert. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany kam vier Tage nach dem souveränen Auftritt im Königsklassen-Duell mit Bayer Leverkusen nur zu einem 1:1 (0:0) bei Union Berlin – und leistete sich eine Woche nach dem überraschenden 2:3 gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum den nächsten Patzer gegen einen Underdog.

In einer einseitigen Partie traf Leroy Sané (75.) erst spät für den deutschen Rekordmeister, doch Benedict Hollerbach (83.) glich nach einem Fehler von Torhüter Jonas Urbig aus. Dabei hatte Bayern erst am Dienstag seinen Status als deutsche Nummer eins eindrucksvoll untermauert und in Leverkusen (2:0) das Ticket für das Viertelfinale der Champions League gelöst.

Trotz des Ausrutschers thront der Rekordmeister mit 62 Punkten noch ungefährdet an der Tabellenspitze vor den Leverkusenern, die am Sonntag beim VfB Stuttgart den Abstand bis auf sechs Punkte verkleinern könnten. Die Berliner erkämpften sich derweil einen wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

Bayern ließ an seiner Favoritenrolle von Beginn an keine Zweifel. Die Gäste ließen den Ball mit Mittelfeldregisseur Joshua Kimmich, der erst am Donnerstag seinen Vertrag bis 2029 in München verlängert hatte, im Zentrum mühelos und beinahe ungestört durch die eigenen Reihen zirkulieren. Union-Trainer Steffen Baumgart, der gelb-gesperrt von seinem Co-Trainer René Wagner an der Seitenlinie vertreten wurde, musste auf der Tribüne verfolgen, wie sich seine Mannschaft tief in die eigene Hälfte zurückzog und kaum zum Zug kam.

Zu gefährlichen Abschlüssen kamen die Bayern trotz erdrückendem Ballbesitz zunächst jedoch nicht, der Versuch von Dayot Upamecano (9.) aus der Distanz rauschte links am Tor vorbei, auch Michael Olise (26.) verzog. Trotz aller Dominanz taten sich die Münchner gegen die kompakte Berliner Abwehr schwer, die zahlreichen Flanken und Kimmich-Ecken fanden keinen Abnehmer.

Die wenigen Konter der Berliner unterband Bayern zwar souverän, agierte aber selbst nach vorne weiter nicht zwingend genug. Gnabry scheiterte kurz vor der Pause aus kurzer Distanz an Frederik Rönnow (45.+2). Im zweiten Durchgang parierte der Union-Keeper gleich einen Freistoß von Harry Kane (51.) aus guter Position.

Dann wurde es im Bayern-Strafraum hektisch, nachdem Rani Khedira auf der Außenbahn durchgebrochen war. Bei der Flanke des Berliners hatte Kimmich seinen Fuß zwar noch dazwischen, brachte den Ball aber aufs eigene Tor – Urbig war jedoch zur Stelle (52.). Kurz darauf prüfte Josip Juranovic den Bayern-Keeper bei einem vielversprechenden Konter erneut (59.). Bayern hielt den Druck zunächst hoch, Union stemmte sich dagegen. Joker Sané erlöste die Gäste, doch Urbig servierte dem ebenfalls eingewechselten Hollerbach den Ball zum Ausgleich.

1. FSV Mainz 05 – SC Freiburg 2:2 (1:0)

Der SC Freiburg hat dem FSV Mainz 05 die Party zum 120. Vereinsjubiläum verdorben – wenigstens in Teilen. Das Team von Julian Schuster holte im Duell der Mannschaften der Stunde in Überzahl ein 2:2 (0:1) und bleibt als Fünfter drei Punkte am drittplatzierten Gegner dran. Mit 42 Zählern haben die Breisgauer nach 26 Spieltagen ihre Ausbeute aus der Vorsaison erreicht, allerdings kassierte Noah Atubolu nach dem Vereinsrekord von 610 Minuten mal wieder ein Gegentor.

Nationalspieler Jonathan Burkardt (34.) und Andreas Hanche-Olsen (74.) hatten die Mainzer in Führung gebracht, doch Joker Michael Gregoritsch (58.) und Lukas Kübler (79.) gelang jeweils der Ausgleich. Dominik Kohr (44., nach Videobeweis) war wegen einer Notbremse vom Platz geflogen. Während die Freiburger seit sieben Spielen ungeschlagen sind, schaffte das Team von Trainer Bo Henriksen das sechste Spiel in Serie ohne Niederlage. Allerdings warten die Rheinhessen schon seit neun Duellen auf einen Sieg gegen Freiburg.

Für Mainz war die Begegnung des 26. Spieltags ein Jubiläumsspiel. Die Mannschaft lief in einem Sondertrikot auf, die Fans zeigten auf der Tribüne eine riesige rote Choreo. „Es ist ein großes Spiel für uns alle“, kündigte Henriksen an. Entsprechend war in der Anfangsphase eine ordentliche Portion Nervosität zu spüren. Beide Teams mieden vor 33.305 Zuschauern das letzte Risiko, lediglich Christian Günter hatte für Freiburg aus der Distanz einen Abschluss (7.).

Generell probierte Mainz mit dem Ball deutlich mehr, doch es fehlte an Genauigkeit und Ideen im letzten Drittel. Der Führungstreffer kam ziemlich aus dem Nichts, Burkardt musste eine flache Hereingabe von Anthony Caci nur noch zu seinem 15. Saisontor über die Linie drücken. Dann sah allerdings Kohr wegen Haltens gegen Lucas Höler nach Videobeweis die Rote Karte, Robin Zentner kratzte den Freistoß von Vincenzo Grifo stark aus dem Winkel (44.).

Nach dem Wechsel übernahm Freiburg komplett das Kommando, schnürte Mainz tief in der eigenen Hälfte ein. Erst scheiterte der zur Pause eingewechselte Gregoritsch noch per Kopf an Zentner (53.), kurze Zeit später nickte er wuchtig ein. Der Druck blieb mit Ausnahme einiger weniger Konter groß – und der Mainzer Schlussmann rückte nahezu dauerhaft in den Blickpunkt. Gegen Höler und Patrick Osterhage parierte er binnen Sekunden (63.), nochmals gegen Höler (64.) und Grifo (68.) war er ebenfalls zur Stelle. Stattdessen schlug auf der Gegenseite Hanche-Olsen per Kopf nach einem Standard zu. Und Kübler schlug noch einmal zurück.

SV Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 2:4 (2:2)

Die Auswärtsexperten von Borussia Mönchengladbach mausern sich immer mehr zu einem Anwärter auf die europäischen Plätze. Bei Werder Bremen siegten die Gladbacher nach einem Spektakel dank Dreifach-Torschütze Alassane Pléa mit 4:2 (2:2).

Der französische Angreifer war nicht zu stoppen und brachte die Borussia mit seinen Treffern (7., Foulelfmeter/28./47.) auf die Siegerstraße. Zudem legte er Nationalstürmer Tim Kleindienst ein weiteres Tor auf (81.). Romano Schmid (39.) und André Silva (45.+1, Foulelfmeter) waren für Bremen erfolgreich. Nationalspieler Kleindienst sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.

Erstmals seit 30 Jahren gelangen den Fohlen somit vier Siege in Folge auf fremden Plätzen innerhalb einer Saison. Bei Werder geht die kurzzeitig gestoppte Sinkflug nach der unnötigen Niederlage im Duell zweier Traditionsvereine indes weiter.

Die Bremer hatten vergangenes Wochenende überraschend Doublesieger Bayer Leverkusen mit 2:0 bezwungen – nach zuvor fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge. Kein Wunder, dass Werder-Coach Ole Werner mit seinem Team an die Leistung „anknüpfen“ wollte. Doch defensiv gelang das zu Beginn einer atemlosen ersten Hälfte nicht. Verteidiger Milos Veljkovic rannte im Strafraum den Gladbacher Robin Hack um – Pléa bedankte sich vom Punkt mit dem Führungstor.

Nach zuletzt drei Auswärtssiegen in Folge waren die Fans der Borussia früh im Spiel schon wieder bester Laune – auch noch als Bremens Anthony Jung aus der Distanz die Oberkante der Latte erzittern ließ (13.) und Oliver Burke aus guter Position knapp links vorbeischoss (25.). Der nächste Treffer fiel dann wieder auf der Gegenseite. Der extrem effiziente Pléa nutzte mit seiner Direktabnahme die zweite Chance zum zweiten Tor.

Schmid aber ließ die Heimfans mit seinem Freistoßtreffer gegen die schlecht stehende Gladbacher Mauer wieder hoffen. Und nur eine Minute später hätte Felix Agu aus kurzer Distanz das 2:2 erzielen müssen (40.), traf aber den Ball nicht richtig. Der Ausgleich fiel dann, nachdem Lukas Ullrich Issa Kaboré völlig unnötigerweise gefoult hatte – ein Foul, das das Schiedsrichtergespann nach Videobeweis im Strafraum sah – und Silva beim Strafstoß cool blieb.

Auf ein Abtasten verzichteten die Teams auch zu Beginn der zweiten Hälfte. Pléa veredelte eine traumhafte Vorarbeit von Hack schnell zur erneuten Gästeführung und schnürte bereits seinen zweiten Dreierpack gegen Werder (nach 2018). Der Bremer Jens Stage köpfte in einer weiter attraktiven Partie nach einer guten Stunde auf die Latte. Weil sich Borussia-Torhüter Jonas Omlin verletzte, kam Gladbachs dritter Keeper, der 18 Jahre alte Tiago Pereira Cardoso, ab der 71. Minute zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz. Er durfte zehn Minuten vor dem Ende über Kleindiensts Treffer nach Pléa-Vorarbeit jubeln.

FC Augsburg – VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)

Die Defensivkünstler des FC Augsburg bleiben in der Bundesliga eines der Teams der Stunde und dürfen von ihrer zweiten Europapokalteilnahme träumen. Die Mannschaft von Trainer Jess Thorup fügte dem direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg beim 1:0 (0:0) nach sieben Spielen wieder eine Niederlage zu und zog nach Punkten mit den erschreckend harmlosen Niedersachsen gleich.

Stürmer Phillip Tietz (53.) sicherte dem seit zehn Begegnungen ungeschlagenen FCA mit seinem sechsten Saisontreffer den zehnten Sieg. Wolfsburgs Rechtsaußen Patrick Wimmer (81.) köpfte nur an die Latte, der ansonsten kaum geprüfte Augsburger Torhüter Finn Dahmen ist jetzt seit 613 Minuten ohne Gegentor. Wolfsburg muss überdies im kommenden Heimspiel gegen Heidenheim auf Angreifer Mohamed Amoura verzichten, der nach einem Foul an Marius Wolf seine fünfte Gelbe Karte sah.

Dass beide Mannschaften nach Europa blicken, bekannten die Trainer schon vor dem Anpfiff. „Wir dürfen träumen“, sagte Thorup, „aber heute geht es um Fokus auf das Spiel.“ Sein Kollege Ralph Hasenhüttl meinte: „In unserer Position wäre es nicht sehr ehrlich zu sagen, wir machen uns da keine Gedanken drüber. Wir haben die Chance.“

Auf dem Rasen waren beide Teams jedoch zunächst auf Sicherheit bedacht. Augsburg nahm das Spiel vor allem über seine starke rechte Seite mit Wolf in die Hand, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Es dauerte bis zur 34. Minute, als Rückkehrer Kamil Grabara im VfL-Gehäuse nach einer Hereingabe von Elvis Rexhbecaj ein Eigentor von Denis Vavro verhinderte. Die seltenen Wolfsburger Bemühungen verpufften allesamt im Nichts.

Auch nach dem Seitenwechsel legte Wolfsburg seine Defensivstrategie noch nicht ab. Die FCA-Abwehr mit Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, der mit seinem 250. Einsatz zum niederländischen Rekordspieler der Bundesliga avancierte, verlebte einen geruhsamen Nachmittag bis zur Augsburger Führung.

Diese ermöglichte Cédric Zesiger mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte, den Vavro unterschätzte. Erst jetzt intensivierte Wolfsburg seine Bemühungen, nach einer guten Stunde auch taktisch in einer offensiveren Ausrichtung. Thorup versuchte, den Erfolg im 5-3-2 gegen den Ball mit drei zentralen Mittelfeldspielern abzusichern.

Kommentiere den Artikel

Bitte schreibe deinen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.