Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Telekom in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein für Dienstag zu Warnstreiks aufgerufen.
„Die Beschäftigten erwarten von der Arbeitgeberseite in der morgen beginnenden dritten Verhandlungsrunde ein einigungsfähiges Angebot. Das werden sie mit ihren Aktionen noch einmal in aller Deutlichkeit klarstellen“, sagte Verdi-Arbeitskampfleiter, Tim Freise, am Montag. Er bezeichnete das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite im Tarifstreit als völlig unzureichend.
Die Gewerkschaft fordert eine tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent, zudem eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit. Auch Auszubildende und dual Studierende sollen pro Monat 80 Euro mehr bekommen. Der Tarifvertrag soll den Verdi-Vorstellungen nach ab 1. April rückwirkend für 12 Monate gültig sein. Die Tarifverhandlungen sollen am Dienstag und Mittwoch fortgesetzt werden.
Die Telekom hatte den Beschäftigten in der zweiten Tarifrunde eine zweistufige Lohnerhöhung jeweils zum 1. Oktober 2022 und 2023 vorgeschlagen, für die niedrigeren Lohngruppen sowie Nachwuchskräfte war hier insgesamt ein Plus von 4,2 Prozent vorgesehen, in den höheren Gehaltsklassen wären es 4 Prozent. Zusätzlich bot der Telekommunikationskonzern eine Einmalzahlung für 2022 von 400 Euro für die niedrigeren Lohngruppen sowie einen Aufschlag von 100 Euro für Nachwuchskräfte.
Laut der Gewerkschaft hatten sich bei bundesweiten Aktionen in der vergangenen Woche bereits mehr als 10.000 Personen beteiligt. Aus Sicht der Telekom sind Warnstreiks in dieser Phase der Tarifrunde nicht ungewöhnlich. Das Unternehmen habe mit Blick auf die geplanten Streiks am Dienstag und Mittwoch Vorbereitungen getroffen, um die Auswirkungen auf die Kunden gering zu halten, hieß es von einem Sprecher am Montag.