Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat Union und SPD aufgefordert, in ihren Koalitionsverhandlungen eine langfristige Fortführung des Deutschlandtickets zu vereinbaren. „Branche und Fahrgäste brauchen endlich eine verbindliche mehrjährige Finanzierungszusage, damit das Potenzial des Tickets voll ausgeschöpft werden kann“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Schon jetzt sei das Ticket „eine Erfolgsgeschichte, die den Zugang zum ÖPNV für die Bürgerinnen und Bürger vereinfacht“. Doch zuletzt hatten sich Bund und Länder nur für dieses Jahr auf eine Finanzierung verständigen können. Dafür war der Preis des Deutschlandtickets Anfang des Jahres von 49 auf 58 Euro pro Monat erhöht worden.
Finanziert werden soll das Angebot allerdings nicht aus den neu beschlossenen Nebenhaushalten, betonte der VDV-Chef. „Die dafür notwendigen Ausgleichszahlungen dürfen aber nicht aus dem neuen Sondervermögen kommen, sondern aus dem regulären Haushalt.“ Der Verband pocht zudem auf „massive Investitionen in unsere Infrastrukturen“. Wolff sagte: „Wir brauchen einen Bundessanierungsplan für Schienen, Straßen, Tunnel und Bahnhöfe, damit Bahn-, Bus- und Bauwirtschaft die notwendige langfristige Sicherheit und Planbarkeit haben.“
Die SPD will das Deutschlandticket dauerhaft zum aktuellen Preis anbieten, ergänzt durch vergünstigte Tarife für Familien, Studierende oder ältere Menschen. CDU-Chef Friedrich Merz ist grundsätzlich für eine Weiterführung, stellt dies aber ausdrücklich unter den Vorbehalt einer möglichen Finanzierung. Aus der CSU kamen immer wieder Vorbehalte gegen die Weiterführung. Das Ticket wurde in CSU-Kreisen als entbehrlich bezeichnet.