Montag, 25.November 2024 | 10:41

Verband: Weizenanbau kann nicht kurzfristig ausgebaut werden

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Der Bauernverband in Mecklenburg-Vorpommern sieht keine Möglichkeit, Importausfälle im Zuge des Ukraine-Kriegs durch eine kurzfristige Ausweitung des Weizenanbaus aufzufangen.

„Qualitätsweizen, wie er für die menschliche Ernährung verwendet wird, ist ein Wintergetreide. Das heißt, die Saat wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres in die Erde gebracht“, teilte der Bauernverband in Schwerin mit. Qualitätsweizen werde im Nordosten zudem bereits auf über 300.000 Hektar angebaut.

Für den Nahen Osten und Teile Afrikas hatten Experten Sorgen bezüglich der Nahrungsmittelversorgung geäußert. Einige Länder sind hier stark von Weizenimporten abhängig, und sowohl Russland als auch die Ukraine sind bedeutende Export-Länder.

Aus Sicht der Landwirte sollte der Blick auf die Ernte im kommenden Jahr gerichtet werden. Der Verband kritisiert diesbezüglich vor allem die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik auf EU-Ebene GAP 2023, da hier eine Stilllegung von vier Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche vorgesehen ist. Dies müsse auf den Prüfstand gestellt werden, wenn es darum gehe, eine Nahrungsmittelknappheit zu verhindern. Zudem müsse sichergestellt werden, dass genug Düngemittel und notwendige Pflanzenschutzmittel verfügbar sind.

Bereits vor dem Start der Saison hatten die Bauern und das Landwirtschaftsministerium auf die schwierige Versorgung mit Dünger hingewiesen. Einerseits seien wichtige Produktionsstätten für Düngemittel in Odessa und der ukrainischen Region Cherkasy stillgelegt oder stünden kurz davor, anderseits haben die Sanktion dem Ministerium zufolge zu einer Unterbrechung der Kali-Lieferungen aus Belarus in die EU geführt.

Ob ein Ausbau des Anbaus hierzulande überhaupt die richtige Reaktion ist, darüber herrscht keine Einigkeit. Das Eine-Welt-Landesnetzwerk MV hatte zuletzt statt einer Ausweitung eine stärkere Unterstützung der UN-Welthungerhilfe durch Landes- und Bundesregierung gefordert. Hauptgrund für Hunger seien Konflikte, dazu kämen die ungleiche Verteilung und die Verschwendung von Lebensmitteln, hieß es.

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