Die für Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft wichtige Tourismusbranche will ihr bei den Einwohnern angekratztes Image wieder aufpolieren.
„Wir müssen um- oder besser weiterdenken. Tourismus funktioniert nur mit der Akzeptanz und dem Verständnis der Einwohnerinnen und Einwohner“, sagte der Chef des Tourismusverbandes MV, Tobias Woitendorf, am Donnerstag bei den MV-Tourismustagen in Rostock. Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sollten stärker in die touristische Entwicklung einbezogen werden.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) nahm ein Papier mit zehn entsprechenden Handlungsempfehlungen entgegen, die auf einem Dialog-Prozess mit mehr als 450 Bewohnerinnen und Bewohnern im Nordosten basieren. Titel: „Handlungsempfehlungen für eine einwohnerorientierte Tourismusentwicklung in Mecklenburg- Vorpommern“. Tourismus soll danach unter anderem die Mobilität für Einwohner und Gäste verbessern und ausbauen und Rücksicht auf die Natur und Umwelt nehmen, sie besser schützen und pflegen.
„Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in unserem Bundesland“, sagte Meyer. „Dieser Erfolg ist aber nicht selbstverständlich und setzt voraus, dass Einwohnerinnen und Einwohner auch mitgenommen und beteiligt werden.“ Letztlich seien sie es, die als Gastgeber für eine Atmosphäre sorgten, in der die Touristen sich wohl fühlten und immer wieder gerne zu Besuch kämen. Eine repräsentative Umfrage hatte jüngst gezeigt, dass die Tourismusbranche im Land selbst eine sinkende Wertschätzung erfährt. Dabei leben laut TMV direkt oder indirekt etwa 160.000 Menschen von der Branche.