Samstag, 19.Oktober 2024 | 14:27

Verband sieht sich bei Wärmeplanung gut gewappnet

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Mecklenburg-Vorpommern sieht sich nach Angaben des Städte- und Gemeindetags gut gerüstet, die Wärmeplanungen der Kommunen fristgerecht erstellen und so den Weg zum klimagerechten Heizen ebnen zu können. In Versorgungsunternehmen und Verbänden seien zusätzliche Planungskapazitäten geschaffen worden, sagte der zuständige Referatsleiter Arp Fittschen in Schwerin. Wichtig sei, dass die Kommunen nun schnell reagierten und die vom Bund gewährte Förderung für die Datenerhebung beantragten.

Mit Hilfe der Fachleute könnten die Städte und Gemeinden den Energiebedarf von Wohnungen, Gewerbe- und Industriegebäuden, die Möglichkeiten zur Energieeinsparung und die lokalen Ressourcen für eine klimafreundliche Wärmeerzeugung ermitteln. “Wir sind vorn mit dabei und bekommen bereits Anfragen aus anderen Bundesländern. Zudem haben wir mit Rostock die bislang einzige Großstadt in Deutschland, die bereits ein Wärmekonzept entwickelt hat”, erklärte Fittschen.

Nach seinen Angaben nutzen im Nordosten eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden bereits ökologische Quellen zur Wärmegewinnung. Dazu gehörten etwa Erdwärme für die städtische Fern- oder Biogas für die dörfliche Nah-Wärmeversorgung. Wichtigste Energieträger seien aber nach wie vor Gas, Heizöl und Kohle.

Wie aus dem jetzt bekannt gewordenen aktualisierten Gesetzentwurf des Bundesbauministeriums hervor, sollen auch kleinste Dörfer Wärmepläne vorlegen. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern sollen demnach bis Mitte 2026 Zeit für ihre Wärmepläne bekommen, alle anderen Kommunen bis Mitte 2028. Diese Pläne sollten den regional passgenauen Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorbereiten, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bauministerium, Sören Bartol. Für die Umsetzung sei ein langer Atem nötig. Wer aber die Wärmeversorgung jetzt umstelle, spare in Zukunft Energiekosten.

Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Baustein, mit dem die Bundesregierung für weniger Treibhausgase und damit für mehr Klimaschutz sorgen will. Aktuell beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien beim Heizen privater Haushalte laut Bauministerium erst rund 18 Prozent. Das soll sich unter anderem durch Umstellung auf ökostrombetriebene Wärmepumpen aber bald ändern.

Doch hatten die ursprünglichen Pläne der Bundesregierung dazu viele Hausbesitzer in Sorge versetzt, weil sie hohe Kosten befürchten. Nach Protesten wurden die Pläne geändert. Erst wenn die Wärmeplanungen der Kommunen vorliegen und auch klar ist, wo künftig Fernwärme genutzt werden kann, sollen Eigentümer verpflichtet werden, mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien zu heizen, wenn ihre alte Heizung kaputt geht.

Fittschen hält allerdings weitere massive Finanzhilfen des Bundes für unumgänglich, soll die Wärmewende in privaten Haushalten und kommunalen Gebäuden erfolgreich umgesetzt werden. “Der Ausbau der Leitungsnetze, die Umstellung auf neue Technologien und eine solide Dämmung von Häusern kosten viel Geld. Da wird sich der Bund noch mächtig bewegen müssen”, betonte der Verbandsfunktionär. Bislang gewährt die Bundesregierung nur für die Erstellung der Wärmepläne Zuschüsse, nicht aber für deren spätere Umsetzung, also zum Beispiel den Auf- und Ausbau von Fernwärmenetzen. Diese sollen spätestens bis zum Jahr 2030 zu mindestens 30 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden.

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