Ein Vater hat in Schwerin wiederholte Vergewaltigungen und weitere sexuelle Übergriffe auf seine beiden Töchter vor Gericht eingeräumt. Im Gegenzug für ein Geständnis war ihm zuvor ein Strafmaß von maximal achteinhalb Jahren Haft zugesichert worden, wie ein Sprecher des Landgerichts der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Der 35-jährige Landwirtschaftsarbeiter aus einem Dorf in der Nähe von Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) soll demnach mindestens sechseinhalb Jahre Haft bekommen.
Dem Geständnis am Mittwoch, dem zweiten Verhandlungstag, war ein Rechtsgespräch von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter vorausgegangen. Indem der Mann die angeklagten Taten einräumte, erspart er seinen Töchtern eine Zeugenaussage vor Gericht.
Dem Mann werden 27 Taten in den Jahren 2018 bis 2024 zur Last gelegt. Die Übergriffe sollen laut Anklage begonnen haben, als die Kinder jeweils zehn bis elf Jahre alt waren, bei der Älteren 2018 und bei der Jüngeren 2021.
Der Vater soll seine Töchter in der Regel einzeln missbraucht haben: auf einem Sessel im Wohnzimmer, im Bad, auf dem Trecker. Im April 2024 soll er schließlich beide zusammen auf der Couch sexuell missbraucht haben. Die Mutter sei an dem Tag bei der Arbeit gewesen und erst spätabends nach Hause gekommen.
Nach diesem letzten vorgeworfenen Übergriff vertrauten sich die beiden Mädchen laut einem Gerichtssprecher ihrer Mutter und am nächsten Tag der Schulsozialarbeiterin an. Daraufhin seien das Jugendamt und das Childhood House in Schwerin, eine Schutzeinrichtung für junge Opfer von Gewalt, eingeschaltet und Anzeige bei der Polizei erstattet worden. Der Vater kam in Untersuchungshaft.
Der Prozess ist mit dem Geständnis nicht zu Ende. Im Oktober sollen Zeugen gehört werden, darunter die Mutter der Kinder, wie der Gerichtssprecher sagte. Das Urteil sei Anfang November zu erwarten.