Die Attacken des US-Vizepräsidenten J.D. Vance in seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz seien für CDU-Chef Merz zwar „keine Überraschung“, trotzdem hat er dem US-Politiker in einem persönlichen Austausch seine klare Position dazu dargelegt. „Es ist fast schon ein übergriffiger Umgang mit den Europäern, insbesondere mit uns Deutschen. Wir haben eine andere Meinung und das habe ich ihm heute Mittag in unserem Gespräch, das eigentlich um ganz andere Themen ging, auch ganz deutlich gesagt“, so Merz im Interview am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
Eigentlich war erwartet worden, dass Vance etwas zur US-Position zum Ukraine-Krieg sagen würde. Am Ende hielt er jedoch eine vor allem innenpolitisch geprägte Rede. Für einen möglichen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine wurden mehrere Optionen in Spiel gebracht.
Auf die Frage, ob eine Friedenssicherung in der Ukraine ohne die Bundeswehr funktionieren kann, sagte Merz: „Diese Frage stellt sich im Augenblick nicht, wir sind davon noch weit entfernt. Es kann sogar sein, dass wir Wochen und Monate davon entfernt sind. Und wenn es denn stattfinden sollte, dann muss Amerika an Bord bleiben“, so Merz am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
Er fügte hinzu: „Es kann nicht sein, dass Amerika die Verhandlungen führt, hier möglicherweise noch Rohstoffabkommen mit der Ukraine abschließt und sich anschließend aus der Sicherheitsgarantie zurückzieht. Das wird aber eine Frage sein, die wir wahrscheinlich in einigen Wochen, vielleicht sogar erst in einigen Monaten zu diskutieren haben.“