Nach dem Abschluss der wichtigsten Bauarbeiten für die ersten 150 Plätze (die weiteren 100 Plätze sind in der Entstehung), um die zeitweise Gemeinschaftsunterkunft im Gewerbegebiet Upahl bezugsfertig zu machen, konnte nun die erste Belegung erfolgen: Heute am 04.10.2023 wurden die beiden Sporthallen in Wismar leergezogen.
Die nun in Upahl untergebrachten 150 Personen befinden sich im Asylverfahren. Die Asylbewerber wurden mit der Unterstützung von Nahbus zum Standort Upahl gebracht. Dort werden sie nun vorerst wohnen und betreut durch den DRK Kreisverband Nordwestmecklenburg sowie weitere Partner des Landkreises.
Weitere rund 40 Personen aus den Hallen, haben mittlerweile eine Anerkennung erhalten und sind dezentral in Wohnungen gezogen.
Ob Instandsetzungen nach der langen Nutzungsdauer der Sporthalle notwendig sind, kann erst nach dem Freizug eingeschätzt werden. Aus den Erfahrungen mit Sporthallen als Notunterkünfte im Zuge der großen Anzahl von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine, ist davon auszugehen, dass kleinere Schäden festzustellen sind, diese jedoch den Sportbetrieb nicht beeinträchtigen. Ziel ist es, die Sporthallen schnellstmöglich wieder für ihren eigentlichen Zweck zu nutzen. Sollten Schäden festgestellt werden, geht der Landkreis davon aus, dass die Kosten im Rahmen der Unterbringung der Geflüchteten erstattungsfähig sind.
„Mit dem Leerzug der Notunterkünften in den Hallen ist ein Zielpunkt erreicht, auf den wir lange hingearbeitet haben.“, so Landrat Tino Schomann: „Die Hallen waren teilweise seit nun fast einem Jahr belegt, auch durch die vielen Verzögerungen, die es beim Thema Upahl gegeben hat. Die Unterbringung in Upahl ist zwar nicht so zentral, von den Wohnbedingungen für eine Gemeinschaftsunterkunft aber geeignet und daher menschenwürdiger und weniger beengt als die Sporthallen. Nach wie vor ist Upahl eine Notlösung und wir müssen uns weiter bemühen, weitere Standorte zu finden. Die sehr stark steigende Zahl der Asylbewerber ist für mich höchst alarmierend. Hier von Seiten des Landes davon zu sprechen, dass dies herausfordernd aber nicht überfordernd für die Kommunen sei, ist wie ein Schlag ins Gesicht. Seit über einem Jahr, aber mindestens seit Upahl mache ich auf unsere Notlage aufmerksam. Was ist passiert, wie wurde uns Kommunen geholfen?! Gar nicht, null Komma null.
Es wird nur in Phrasen gedroschen, die keine Unterstützung sind! Wir brauchen endlich eine Entlastung. Die Regierenden haben einen Amtseid geschworen, vielleicht sollten sie daran öfters denken. Es wird ständig so getan, dass die Gesetze, Verordnung und Konventionen Gott gegeben sind, ja quasi Physik! Wir haben doch gesehen, wie schnell Entsprechendes geändert werden kann, wenn man will, als es um die Pandemie ging! Ich bin maßlos schockiert über die Untätigkeit. Fakt sind die hohen Zuweisungszahlen und Fakt ist auch, dass es nicht zu spüren ist, dass sich daran etwas geändert hat, im Gegenteil, die Zahlen steigen. Mir und uns helfen keine Worte, die Bundesregierung lässt unsere Kommunen komplett im Stich.
Wir brauchen eine signifikante Begrenzung, Steuerung und Regulierung der Migration, wir brauchen Grenzinfrastruktur an der europäischen Außengrenze, aber vor allem darf es keine Denkverbote geben, die gute Lösungen lähmen. Wir brauchen eine massive Rückführungsoffensive, nicht morgen sondern gestern.“
Auch die zeitweise Gemeinschaftsunterkunft in Warin, konnte am 04.10.2023 in Betrieb genommen werden. Hier sind die notwendigen Umbauarbeiten, im Wesentlichen im Brandschutz, erfolgt, so dass die Unterkunft mit ihren 145 Plätzen ihrer Aufgabe nachkommen kann. Die dort untergebrachten Personen werden durch den Verein Schulz e.V. sowie weitere Partner des Landkreises betreut. Weiter sehen unsere Planungen vor, im Wesentlichen Familien in der Unterkunft in Warin unterzubringen.
Foto: Landkreis Nordwestmecklenburg
