Die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommerns unterstützt die Forderungen der Landwirte nach einer Rücknahme der geplanten Subventionskürzungen, distanziert sich zugleich aber von Protestaufrufen der Initiative „Unternehmeraufstand MV“.
Die Initiatoren seien aus Corona-Zeiten bekannt. „Das ist ein Gemenge aus Querdenkern, Reichsbürgern, Politikverschwurbelten, die die Situation zum wiederholten Mal nutzen, um Aufruhr zu schüren“, sagte Verbandssprecher Sven Müller am Freitag.
Die Aktionen dieser Gruppierung schadeten dem eigentlichen Anliegen, von der Politik mehr Verlässlichkeit und Realitätssinn abzufordern. „Wir können daher nur alle Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich aus berechtigten Gründen und aus guter Intention heraus diesem angeblichen Bündnis anschließen wollen, dazu aufrufen, sich davon zu distanzieren“, betonte Müller. Sie sollten sich stattdessen an jenen orientieren, die sich bei ihrem Protest an die demokratischen Gepflogenheiten hielten.
Die Landwirte haben für Montagmorgen landesweit Proteste angekündigt. Die Initiative „Unternehmeraufstand MV“ rief für den selben Tag zu Autokorsos auf. Spediteure wollen Transporte ausfallen lassen.
Der Dachverband der Wirtschaft in MV teile die Kritik der Bauern und anderer Branchen an der Ampel-Koalition. Deren Politik belaste insbesondere den Mittelstand, der das wirtschaftliche Rückgrat im Land bilde, beklagte Müller. Die Beschlüsse der Bundesregierung würden einer „fehlgeleiteten Wirtschafts- und Finanzpolitik“ entspringen und die Falschen treffen. „Jetzt, da wir mit multiplen Krisen konfrontiert sind, kommen zusätzliche Belastungen zur Unzeit.“