Dienstag, 26.November 2024 | 20:49

Union Berlin sieht Rot und verliert im „Stadion des Bösen“

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Zu Beginn der 90 Minuten war dem Social-Media-Team des 1. FC Union Berlin noch nach Späßen zumute. „Anpfiff in Mordor“ schrieben sie auf X und meinten damit das Stadion von Rasenballsport Leipzig, der Fußballsparte des mit RB abgekürzten österreichischen Milliardenkonzerns. Danach folgte für die Köpenicker aber nur wenig wirklich Witziges.

Mit 0:2 (0:1) unterlag Union den Leipzigern, die damit im vierten Bundesliga-Auftritt des Jahres erstmals Punkte sammelten und den Anschluss an die Champions-League-Plätze wahrten. „Das war zu Jahresbeginn keine einfache Phase für uns“, sagte Kapitän Willi Orban bei DAZN, „aber jetzt haben wir endlich gewonnen. So müssen wir weitermachen.“ Die Eisernen dagegen haben als Tabellen-15. nun nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, nachdem der 1. FC Köln gestern Abend Eintracht Frankfurt geschlagen hatte.

Loïs Openda (11.) mit seinem 14. Saisontor und Benjamin Sesko (48.) trafen vor 44.032 Zuschauern zum Sieg für die Mannschaft von Trainer Marco Rose, bei der Orban nach fünfmonatiger Verletzungspause ein gelungenes Startelf-Comeback gab. Xavi Simons scheiterte zudem an der Querlatte (90.+2). Union, das erneut ohne seinen gesperrten Cheftrainer Nenad Bjelica auskommen musste und Kapitän Christopher Trimmel in der 73. Minute mit einer Roten Karte verlor, bleibt hingegen im Abstiegskampf stecken. Am Mittwoch steht das „brutal wichtige“ (Torhüter Alexander Schwolow) Nachholspiel beim FSV Mainz 05 an. „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken“, versprach Innenverteidiger Kevin Vogt.

Nach dem Null-Punkte-Start ins neue Jahr wollte Rose mit einem Torwartwechsel einen neuen Impuls setzen, Péter Gulácsi ersetzte Janis Blaswich und kam zu seinem ersten Bundesliga-Startelfeinsatz seit Oktober 2022. Doch der Ungar war zunächst beschäftigungslos, denn die Leipziger waren in der Anfangsphase im Vorwärtsgang – und sie gingen früh in Führung: Nach einem Freistoß kam der Ball über Umwege zu Openda, der aus spitzem Winkel wuchtig einschoss.

Dann musste die Begegnung wie auch in anderen Stadien am Wochenende wegen Protesten der Fans gegen den Investoren-Deal der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in der 26. Minute kurz unterbrochen werden. Aus dem Union-Fanblock waren kleine Bälle oder Gegenstände, die Murmeln oder Flummis ähnelten, auf dem Rasen geworfen worden. Nachdem das Spielfeld davon befreit worden war, setzte Schiedsrichter Marco Fritz die Partie fort.

Die Führung gab Rasenballsport Rückenwind. Bei den Köpenickern, bei denen nach dem Abgang von Kevin Behrens der Belgier Yorbe Vertessen im Angriff debütierte, lief in der Offensive kaum etwas zusammen. Ein harmloser Kopfball Vertessens (31.) war das erste Lebenszeichen der Berliner. Union gestaltete das Spiel in der Folge etwas ausgeglichener, gefährliche Strafraumszenen blieben auf beiden Seiten aber zunächst aus. Berlins Keeper Alexander Schwolow, der den kranken Frederik Rönnow ersetzte, parierte kurz vor der Pause einen Kopfball von Sesko (45.+1) stark.

Kurz nach dem Seitenwechsel war Schwolow aber machtlos: Einen Freistoß von David Raum köpfte Sesko am ersten Pfosten locker ein. Leipzig blieb dran, einen Abschluss von Dani Olmo entschärfte Schwolow glänzend (53.). Ein weiterer Treffer Seskos wurde wenig später aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen (58.). Union wachte in der Folge nochmal auf und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Nach der Roten Karte gegen Trimmel, der Raum mit einer Grätsche am Knöchel traf, war die Hoffnung auf ein Comeback aber verflogen. So gelang Leipzig das erste Zu-Null-Spiel seit dem 28. Oktober 2023 beim 6:0 gegen Köln.

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