Die Corona-Einschränkungen gehen einigen Bürgern zu weit. Im Nordosten gab es mehrere „Protestspaziergänge“, aber mit stark gesunkener Zahl an Teilnehmern. Drei Aktionen wurden diesmal aufgelöst.
Mit Verweis auf die strengen Corona-Einschränkungen haben Polizei und die Versammlungsbehörden mehrere sogenannte Protestspaziergänge im Nordosten verhindert. Wie die zuständigen Polizeisprecher am Dienstag erklärten, hatten sich am Montagabend ohne Anmeldung insgesamt knapp 90 Protestierer in Stralsund, Schwerin und Wittenburg (Ludwigslust-Parchim) versammelt. Es seien aber keine Versammlungen angemeldet gewesen. Um die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln – wie Mindestabstand und Maskenpflicht – zu umgehen, habe auch niemand eine Versammlung anmelden wollen. Daraufhin untersagten die Behörden die Aktionen. In Stralsund und Schwerin wurden mehreren Teilnehmern zudem Platzverweise erteilt.
Im Gegensatz dazu gab es in Rostock, Neubrandenburg und Waren an der Müritz sogenannte Protestspaziergänge auf vorher festgelegten Routen in der Innenstadt, auch mit Maskenpflicht. Daran nahmen nach Angaben der Polizei insgesamt knapp 170 Menschen teil. Solche Proteste finden seit dem Frühjahr in mehreren Städten im Nordosten jeweils am Montagabend statt. Sie hatten in früheren Zeiten bis zu 1200 Teilnehmer.
Im Nordosten lag der Inzidenzwert zuletzt bei 96 Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen und damit weiter ähnlich hoch wie Mitte Dezember 2020.