Die Wirtschaftskrise infolge stark steigender Energiepreise und gestörter Lieferketten hat Mecklenburg-Vorpommerns Industrie erreicht.
Die Umsätze der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 50 Mitarbeitern sind im Juli den zweiten Monat in Folge im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Das Statistische Amt des Landes meldete am Dienstag einen Gesamtumsatz von 1,17 Milliarden Euro nach 1,24 Milliarden Euro im Juli 2021. Im Juni sanken die Umsätze von 1,69 auf 1,3 Milliarden Euro.
In den Vormonaten waren die Geschäfte im Vergleich zum Jahr davor noch meist gewachsen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag der Gesamtumsatz mit 8,67 Milliarden Euro knapp unter dem des Vorjahreszeitraums mit 8,69 Milliarden Euro.
Der Arbeitgeberverband VUMV berichtete von nachlassender Nachfrage industrieller Auftraggeber und vorsichtigem Konsumverhalten der Verbraucher aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise. „Seit Monaten haben die Investitionen der deutschen Industrie in die ökologische und digitale Transformation um zirka 40 Prozent nachgelassen“, sagte Jens Matschenz von dem Verband. Zudem schlagen nach seinen Angaben in den durchweg mittelständischen Industrieunternehmen in MV zunehmend Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen durch. Auch Produktionseinschränkungen und -einstellungen trügen zu sinkenden Umsätzen der Industrie bei.