Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern sind viele Firmen von den in Folge des Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen betroffen.
Von den mehr als 500 Betrieben hätten 76 Prozent dies angegeben, teilte die IHK Rostock am Freitag mit. Die häufigsten Folgen der Sanktionen seien höhere Energie- und Rohstoffkosten, gefolgt von gestörten Lieferketten und fehlenden Rohstoffen.
„Steigende Kosten stellten bereits vor Ausbruch des Krieges ein wirtschaftliches Risiko für unsere Mitgliedsunternehmen dar“, erläuterte Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Kammern im Nordosten. Aus seiner Sicht werden vor allem die höheren Produktions- und Transportkosten auf die Gesamtwirtschaft durchschlagen. Den Angaben zufolge wollen 30 Prozent der Unternehmen in Zukunft mehr Lagerhaltung betreiben.
Der Hauptgeschäftsführer der IHK in Schwerin, Siegbert Eisenach, wies zudem auf die traditionell engen Geschäftsbeziehungen der Unternehmen im Land mit Osteuropa hin – auch diese sind vom Krieg betroffen. „Der Verlust der Beziehungen zu langjährigen Handelspartnern ist für die betroffenen Unternehmen sowohl wirtschaftlich als auch menschlich sehr schmerzlich“. 19 Prozent der befragten Betriebe gaben demnach an, dass der Verlust von Geschäftspartnern für sie eine Folge des russischen Einmarsches in die Ukraine sei.