Die meisten Menschen leben einer Umfrage zufolge gerne in Mecklenburg-Vorpommern. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa äußerten sich 95 Prozent der Befragten entsprechend.
Die Identifikation der Menschen in MV mit ihrem Land sei „außergewöhnlich groß“. Andere Bundesländer kommen demnach auf deutlich geringere Zustimmung, Berlin etwa auf 71 Prozent oder Nordrhein-Westfalen auf 77 Prozent. Bayern hat es mit 93 Prozent ebenfalls in die Spitzengruppe geschafft.
Die Identifikation der Einwohner und Einwohnerinnen mit Mecklenburg-Vorpommern ist den Angaben zufolge auch noch einmal gestiegen. Im Jahr 2017 hätten 89 Prozent geäußert, gerne im Nordosten zu leben. Im vergangenen Jahr seien es 93 Prozent gewesen.
Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes MV, Tobias Woitendorf, vermutet dem Blatt zufolge als Gründe die schöne Landschaft und die Vorzüge touristischer Strukturen. Damit steige die Lebensqualität. Der aus Rostock stammende Olympiasieger im Zehnkampf von 1988, Christian Schenk, sagte, „…das Meer schlage alles“. Zudem habe sich vieles zum Positiven verändert. „Das spürt man an Projekten und Unternehmen, an der Qualität.“ Schließlich werde MV auch als weltoffener wahrgenommen.
Kritisch bewertete dagegen der Greifswalder Sozialgeograf Helmut Klüter das Umfrageergebnis. Es handele sich um eine Ermessensfrage, für die rationale Skalen schwer aufzutreiben seien, wird der Experte zitiert. Der Wert sei aus seiner Sicht klar überhöht. Sein Institut habe eine ähnliche Erhebung gemacht und das Ergebnis aufgeschlüsselt nach den Schulnoten 1 bis 6. Demnach hätten zusammen 55 Prozent der Befragten die Noten 1 bis 3 verteilt, also sehr gut bis befriedigend.