Für das gute Drittel der Homeoffice-geeigneten Arbeitsplätze bieten 92 Prozent der norddeutschen Unternehmen diese Möglichkeit an.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Nordmetall und AGV Nord, an der 262 Betriebe mit mehr als 100 000 Beschäftigten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen teilgenommen haben. „Die Zahlen bestätigen eindrucksvoll, welch großen Beitrag die Wirtschaft zur Eindämmung der Pandemie seit fast einem Jahr auf eigene Kosten leistet“, sagte Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger am Sonntag. Er warnte zugleich vor einer weiteren Verschärfung der Auflagen. Schon jetzt konstatierten 44 Prozent der Betriebe eine starke oder sehr starke Beeinträchtigung ihres Geschäftsbetriebs durch die Corona-Schutzmaßnahmen. „Noch stärkere Reglementierungen wären nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich – und würden überdies ins Leere laufen“, sagte Fickinger. Denn mit 36 Prozent sei nur gut jeder dritte Arbeitsplatz in der norddeutschen Industrie für mobile Arbeit geeignet.
67 Prozent der Mitarbeiter auf solchen Arbeitsplätzen machten bereits von der Möglichkeit zu Homeoffice Gebrauch, insgesamt rund 24 500 Personen. 33 Prozent der Mitarbeiter (rund 11 900 Personen) nutzten das Angebot nicht, der Schwerpunkt liege hier bei kleineren Betrieben und bei Tätigkeiten wie Konstruktion, Logistik oder Fertigungssteuerung, die die Nähe zur Produktion brauchen.
„Wir erwarten von der Bundesregierung und den Landesregierungen, dass sie die im Zuge der Corona-Krise sichtbar gewordenen Probleme in den Schulen, der Verwaltung oder der digitalen Infrastruktur endlich angehen. Die Pandemie lässt sich nur eindämmen, wenn alle Beteiligten ihren Beitrag leisten statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, um von ihren eigenen Versäumnissen abzulenken“, sagte Fickinger.