Eine tolle Neuanschaffung gibt es jetzt im Rettungsdienst: der Landkreis Nordwestmecklenburg besitzt 6 Notarzteinsatzfahrzeuge, die vor Kurzem mit je einem Ultraschallgerät ausgerüstet wurden. Die Geräte heißen Butterfly iQ+ von der Firma Butterfly.
Dabei wird eine Ultraschallsonde an ein Tablet angeschlossen, auf dem sich eine Ultraschall-App der Firma Butterfly befindet. Die App-Oberfläche dient als Bildschirm für die Untersuchung. In der App sind verschiedene Untersuchungsprogramme eingestellt. Durch die Nutzung des Tablets mit der App hat das ganze Gerät eine sehr kleine Größe und Gewicht und ist für die Arbeit im Rettungsdienst sehr gut geeignet.
„Die Anschaffung ist seit mehreren Jahren geplant und wir freuen uns nun sehr, dass diese Geräte endlich zum Einsatz kommen können“, so Dr. med. Patricia Bunke, Oberärztin der Zentralen Aufnahme und Notfallambulanz und ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordwestmecklenburg.
Durch die Geräte wird es für Notärztinnen und Notärzte möglich, bestimmte Erkrankungen und Verletzungen schon am Notfallort sicher zu erkennen und therapeutische Maßnahmen sehr frühzeitig und schon am Notfallort einleiten zu können. Ein Beispiel ist Pneumothorax (kollabierte Lunge): bisher konnte man nur die Verdachtsdiagnose anhand von klinischen Befunden stellen. Mithilfe des Ultraschalls kann man einen Pneumothorax sicher nachweisen und eine Entlastungspunktion schon am Einsatzort durchführen. Ein anderes Beispiel ist die Reanimation: nach der Leitlinie muss man bei einem Herzkreislaufstillstand eine Herzbeuteltamponade (Flüssigkeit im Herzbeutel) als Ursache ausschließen, das ist nur mit Ultraschall möglich.
„Bisher mussten sich die Notärztinnen und Notärzte auf Ihre Erfahrung und die klinischen Untersuchungsbefunde verlassen. Durch die Ultraschall-Technik und unsere neuen Geräte wird die Diagnostik besser und sicherer“, erklärt auch Landrat Tino Schomann.
Bestimmte Erkrankungen können mit Ultraschall sehr sicher schon am Einsatzort festgestellt werden. Damit kann frühzeitiger eine Therapie eingeleitet werden bzw. auch die nachfolgenden Abläufe und Klinikzuweisung verbessert werden. Die Ultraschalluntersuchung am Einsatzort verbessert somit die Patientensicherheit.
Foto: Landkreis Nordwestmecklenburg