Hohe Temperaturen und lange Trockenheit wie vielerorts in diesem Jahr sind keine idealen Wachstumsbedingungen für Weihnachtsbäume. „Das Wetter ist nicht optimal. Vor allem neu gepflanzte Bäume haben es ein bisschen schwerer und müssen kämpfen“, sagte Benedikt Schneebecke, Chef der Weihnachtsbaumplantage Ostseetanne in Marlow.
Dort stehen auf rund 200 Hektar Weihnachtsbäume, vom gerade mal 25 Zentimeter hohen Setzling bis zum über 2,5 Meter hohen Baum. Neupflanzungen erfolgen bislang stets im Frühjahr auf rund 25 Hektar. Allerdings denkt Schneebecke darüber nach, die Pflanzzeit wegen der Trockenheit auf den Herbst zu verlagern. Die Nordmanntanne, die in Deutschland über 80 Prozent der Weihnachtsbäume ausmache, sei mit ihren tiefen Wurzeln gut angepasst.
Die Pfahlwurzeln reichten weit in die Erde hinein und sorgten dafür, dass der Baum das Wasser auch aus tiefen Schichten ziehen könne, erklärte Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Unternehmens Lieblingstanne sowie des Familienbetriebs Blümels in Moisburg (Kreis Harburg). „Daher kommen diese Bäume mit der aktuellen Situation noch gut zurecht. Fichten und Kiefern haben da schon mehr zu kämpfen, werden aber auch nur in einem deutlich geringeren Maß angebaut und nicht so häufig als Weihnachtsbaum nachgefragt.“
Die Bäume, die in diesem Jahr in den Wohnzimmern zur Weihnachtszeit stehen, wurden etwa 2013 gepflanzt. Eine durchschnittliche Nordmanntanne wird mit etwa drei Jahren gepflanzt und steht dann weitere sechs bis acht Jahre in der Plantage, bevor sie für das Weihnachtsfest gesägt wird. Dann hat sie eine Höhe von etwa 175 Zentimetern.
2022 und auch in den letzten Jahren lagen die Preise deutschlandweit meist innerhalb der Spanne von 21 bis 27 Euro pro laufendem Meter, in den meisten Fällen eher an der unteren Grenze. Das dürfte in etwa so bleiben, vermutet Christian Mai, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland: „Nach ersten Gesprächen unter Produzenten und Händlern kann die gleiche Preisspanne für den Baum pro Meter wie in 2022 angenommen werden.“