Mittwoch, 27.November 2024 | 11:36

Traumtore auf beiden Seiten: SC Freiburg entreißt dem FC Bayern spät den Sieg

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Der Weg zur zwölften Meisterschaft in Serie wird für den FC Bayern immer länger. Gegen den SC Freiburg bleiben die Münchner zum vierten Mal in den vergangenen fünf Spielen sieglos. Im Freitagabendspiel der Bundesliga fallen immerhin eine Reihe sehenswerter Tore.

Der Fußball-Rekordmeister hat am ersten Arbeitstag des neuen Sportvorstands Max Eberl nur ein 2:2 (1:1) beim SC Freiburg geholt und damit die Ziele für sein 2000. Bundesligaspiel verfehlt: Den Rückstand auf den Spitzenreiter kaum verkürzt, vergeblich auf Rückenwind für die Königsklasse gehofft. Durch das Unentschieden haben die Münchner ihren Abstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen nach der ersten Partie des 24. Spieltags nur auf sieben Punkte verkleinert. Die Tore von Mathys Tel (35.) und Jamal Musiala (75.) waren zu wenig für einen Dreier. Christian Günter (12.) und Lucas Höler (87.) trafen für den SC.

„Die zweite Halbzeit war okay. Am Ende kann man natürlich sagen, eine Halbzeit ist nicht genug, wenn wir wirklich gewinnen wollen“, sagte Trainer Tuchel bei DAZN. Vor allem mit der ersten halben Stunde war er unzufrieden: „Wir haben komplett ohne Struktur gespielt, Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, eingeladen zum Kontern. Ich glaube, dass es nicht am Wollen lag, aber es war teilweise Harakiri.“

Nach dem verpassten Erfolg wachsen auch mit Blick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag gegen Lazio Rom (Hinspiel 0:1) die Zweifel an der schwächelnden Mannschaft des scheidenden Trainers Thomas Tuchel. Auch die Freiburger, die am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League auf West Ham United treffen, stecken weiter in der Krise. Der SC hat aus den zurückliegenden sechs Ligaspielen nur zwei Punkte ergattert. Gegen die Bayern wartet Freiburg seit 16 Ligaspielen auf einen Sieg.

„Hoffentlich haben wir heute Abend nur noch fünf Punkte Rückstand, um Leverkusen unter Druck zu setzen“, sagte Eberl kurz vor dem Anpfiff bei DAZN. Danach stand das 2000. Bundesligaspiel des Branchenführers an. Es war gleichzeitig das 1000. Auswärtsspiel der Münchner. Beide Marken stellen wie die Bilanz des erfolgreichsten Klubs der Liga-Historie seit dem Aufstieg vor 59 Jahren Rekorde dar. Von den zuvor 1999 Partien gewannen die Bayern 1206.

Vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion legten die Freiburger los wie die Feuerwehr. Einen Kopfball von Roland Sallai konnte Manuel Neuer zunächst überragend parieren, der Nachschuss Sallais per Fallrückzieher landete an der Latte (12.). Sekunden später war Neuer bei der starken Direktabnahme Günters aus 18 Metern machtlos.

Nur vier Minuten nach dem Rückstand hätten die Münchner, die neben den Langzeitverletzten ohne Leroy Sané und den gelbgesperrten Matthijs de Ligt auskommen mussten, fast das zweite Gegentor durch Günter kassiert. Neuer musste gegen den Außenverteidiger retten.

Die Bayern-Abwehr schwamm gewaltig. Vor allem der wieder als Rechtsverteidiger aufgelaufene Joshua Kimmich hatte große Probleme mit Günter und Vincenzo Grifo. Der Deutsch-Italiener hatte in der 22. Minute das zweite SC-Tor auf dem Fuß. Auch Min-Jae Kim (für de Ligt) und Eric Dier (Vertrag bis 2025 verlängert) wirkten alles andere als souverän.

Erst als sich die Breisgauer etwas zurückzogen, gelang es dem FCB Druck aufzubauen. Der 18-jährige Tel, der in der offensiven Dreierreihe der Bayern häufig mit Musiala die Seiten tauschte, schlenzte den Ball herrlich vom linken Strafraumeck zum 1:1 in den rechten Winkel. Wenig später hatte Freiburgs Schlussmann Noah Atubolu einen Flachschuss von Leon Goretzka erst im Nachfassen sicher (39.).

Nach der Pause erhöhten die Bayern die Schlagzahl. Auch Stürmerstar Harry Kane trat nun häufiger in Erscheinung, einmal verfehlte er das Tor nur knapp (47.). Der flinke Alphonso Davies kam nach gut einer Stunde zu seinem Comeback nach längerer Verletzungspause und sollte das Flügelspiel der Gäste weiter ankurbeln. Musiala scheiterte an Atubolu (71.), einen Kopfball von Kane klärte Freiburgs Höler kurz vor der Linie (72.).

15 Minuten vor dem Ende setzte Musiala zu einem sehenswerten Solo an – und den Ball per Schlenzer ins rechte Eck. Doch die Freiburger gaben nicht auf und kamen tatsächlich noch zum Ausgleich durch Höler. Der Angreifer durfte nach einem Einwurf relativ ungestört in die lange Ecke einschießen.

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