Ein erfahrener Feuerwehrmann für die Roten Teufel: Abstiegskampf-Experte Friedhelm Funkel soll den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem erneuten Absturz in die 3. Liga retten.
Kurz nach der Trennung von Dimitrios Grammozis präsentierte der viermalige Meister den 70-Jährigen als neuen Trainer. Der frühere FCK-Profi (1980 bis 1983) sollte noch am Nachmittag das Training des Tabellendrittletzten leiten. Funkel hatte bei seiner bisher letzten Rettungsmission den 1. FC Köln 2021 in der Relegation vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahrt.
Zuvor wurde Grammozis wegen anhaltender Erfolglosigkeit nach nur 73 Tagen vom Betzenberg gejagt. Nie zuvor in der FCK-Geschichte musste ein Coach nach so kurzer Zeit inmitten einer Saison gehen. „Der FCK reagiert mit der Freistellung auf die jüngsten sportlichen Ergebnisse in der Liga, die nicht die erhoffte positive Wendung genommen haben“, hieß es in der kurzen Mitteilung der Pfälzer.
Funkel und der FCK müssen am Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg antreten. Nach dem 1:2 (0:1) am Samstag gegen den SC Paderborn hatte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen ein Bekenntnis zu Grammozis vermieden, die Fans hatten zuvor lautstark die Entlassung des ehemaligen Lauterer Profis (2000 bis 2005) gefordert. „Die Stimmung droht nicht zu kippen. Die Stimmung ist gekippt“, sagte Hengen am Samstag: „Der Trainer ist die ärmste Sau, er hatte schon von Anfang an wenig Standing hier, warum auch immer. Aber du musst Ergebnisse liefern, das weiß ich, der Trainer, die Mannschaft.“ Diese Ergebnisse erhofft er sich nun von Friedhelm Funkel.
Trotz der verfahrenen Lage hatte Grammozis am Dienstag noch das Training leiten dürfen, am Abend senkte die Klubspitze dann den Daumen. Erst Anfang Dezember hatte Grammozis die Nachfolge von Dirk Schuster angetreten. In sechs Ligaspielen unter seiner Regie gelang dem FCK nur ein Sieg bei fünf Niederlagen, im DFB-Pokal führte Grammozis die Pfälzer mit zwei Erfolgen jedoch ins Halbfinale.
Auch unter Schuster war es schon steil bergab gegangen. Von den vergangenen zwölf Punktspielen verloren die Pfälzer zehn. Wenn die Trendwende unter Funkel nicht gelingen sollte, dürfte es auch für Hengen eng werden. Ein erneuter Abstieg in die 3. Liga wäre der GAU für den Klub, der sich eigentlich schon wieder auf dem Weg in Richtung Bundesliga gesehen hatte.