Der Deutsche Jugendherbergsverband und der Landesverband der Schullandheime in Mecklenburg- Vorpommern haben den Landtag aufgefordert, eine ausreichende finanzielle Deckung des Landesjugendplans zu gewährleisten. Der Bedarf von Kindern, Jugendlichen und Familien übersteige schon jetzt die im Landeshaushalt vorgesehenen Mittel, warnen die Verbände in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegendem Schreiben an den Landtagsausschuss für Soziales, Gesundheit und Sport.
„Jugendhilfeträger leiden wie viele andere Bereiche auch an Fachkräftemangel im Haupt- und Ehrenamt. Insofern dürfen die Maßnahmenträger nicht weiter strukturell überfordert werden und benötigen mehr Mittel, um ihre Maßnahmen fachgerecht absichern zu können“, erklärten Kai-Michael Stybel, Vorstandsvorsitzender des DJH-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, und Stefan Baerens, Vorsitzender des Landesverbandes der Schullandheime M-V.
Der Doppelhaushalt 2024/2025 soll bis Ende des Jahres unter Dach und Fach und im Landtag beschlossen sein. Derzeit laufen Beratungen in den Ausschüssen. Konkret empfehlen die Verbände die Haushaltsposten für die Förderung von Personal- und Sachkosten sowie für Veranstaltungstage für die freien Jugendträger in beiden Jahren auf je rund 4,1 Millionen Euro zu erhöhen, um die Zusagen des Landesjugendplanes zu erfüllen. Die Etatansatz liege derzeit bei nur jeweils rund 2,6 Millionen Euro.
Der Mehrbedarf in den beiden kommenden Jahren sei absehbar, sagte die Sprecherin des DJH MV, Miriam Gedrose. „Wir werden an die Grenze stoßen. Die bereits gestiegenen Personal- und Sachkosten werden in den nächsten beiden Jahren exorbitant zunehmen durch alle Verteuerungen“, warnte sie. „Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Verband in Zukunft mehr Geld abrufen wird, weil die Mieten und Heizkosten steigen, und weil wir ein großes Personalproblem haben, und man Menschen auch dadurch hält, dass man sie fair bezahlt.“
In ihrem Schreiben mahnen die beiden Verbände zudem einen Betrag von zwei Millionen Euro jeweils für 2024 und 2025 für Investitionszuschüsse an freie Träger der Jugendhilfe an. „Da sprechen wir von mindestens 50 Trägern, die auf diese Mittel zugreifen. Das macht pro Jahr 40.000 Euro pro Träger“, betonte die Sprecherin. Angesichts des Sanierungsstaus und der gestiegenen Baukosten sei das nicht viel.