Die touristische Hochsaison ist dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern schwächer ausgefallen als 2021. Im Juli zählte das Statistische Landesamt 7,5 Prozent weniger Übernachtungen und im August 11,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, sprach am Dienstag dennoch von einem durchaus durchschnittlichen Urlaubssommer im Nordosten. Im vergangenen Jahr habe es Sondereffekte infolge der Corona-Pandemie gegeben, gab er zu bedenken. Mehr Menschen als sonst hätten sich 2021 angesichts der Lage für einen Urlaub in Deutschland entschieden, sagte Woitendorf am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das wiederhole sich nicht jedes Jahr.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres verzeichneten die Statistiker fast 40 Prozent mehr Übernachtungen in MV als im Vorjahreszeitraum – damals hatten Corona-Lockdowns das Geschäft über Monate lahmgelegt. Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegt das Land leicht niedriger. 2019 war das bisher erfolgreichste Tourismus-Jahr für Mecklenburg-Vorpommern mit 34,1 Millionen Gäste-Übernachtungen. Bis einschließlich August wurden damals 25 Millionen Übernachtungen gezählt, jetzt sind es 23,2 Millionen.
In den Corona-Jahren 2020 und 2021 sackten die Zahlen auf 27,8 beziehungsweise 26,5 Millionen Übernachtungen ab. In diesem Jahr sind nach Woitendorfs Einschätzung wieder über 30 Millionen drin, falls sich die Lage für die Verbraucher als berechenbar zeigt. Er berichtete von aktuell „unfassbar kurzfristigen“ Buchungen der Gäste wegen der Unsicherheit bei den Energiepreisen und begrüßte die am Dienstag bekannt gewordenen Pläne aus Berlin, die Gaspreisbremse nun schon ab Jahresbeginn 2023 rückwirkend zu gewähren.