Dienstag, 19.November 2024 | 23:31

Torarmer Bundesliga-Nachmittag: Union hält Kurs, Freiburg lässt nicht locker

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Union Berlin hat seine Champions-League-Ambitionen gegen formstarke Leverkusener verteidigt – und zugleich die beeindruckende Heimserie ausgebaut. Und auch Freiburg unterstreicht, dass es bei der Verteilung der internationalen Startplätze weiter hohe Ziele hat. Unten gelingt hingegen Stuttgart im Abstiegskampf ein wichtiger Schritt.

Union Berlin vs. Bayer 04 Leverkusen 0:0

Am Ende wurden beide Teams von ihren Fans gefeiert – und das nach einem 0:0. Union Berlin war sehr froh, dass es gegen Bayer Leverkusen – vielleicht die derzeit formstärkste Mannschaft der Bundesliga – zu einem Heimpunkt gereicht hat. „Es war eine Riesenleistung“, sagte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert bei Sky. Mit 56 Punkten bleiben die Köpenicker vier Spieltage vor Saisonende auf Rang drei. Zudem blieben sie saisonübergreifend im 21. Liga-Heimspiel ungeschlagen.

Während Bayer mit dem eigenen Ballbesitz lange zu wenig anzufangen wusste, waren es die Gastgeber, die blitzschnell konterten. Der umtriebige Sheraldo Becker prüfte erst Bayers Torwart Lukas Hradecky per Fernschuss (5.), ehe er drei Minuten später in höchster Not von Odilon Kossounou (8.) geblockt wurde. Leverkusens Innenverteidiger klärte nur kurz darauf erneut – diesmal gegen Jordan Siebatcheu (11.). Wenn Leverkusen gefährlich wurde, dann meist durch Moussa Diaby, der entweder aus spitzem Winkel drüber zielte (17.) oder den Ball nicht richtig traf (32.).

Auch unmittelbar nach der Pause war Union das zwingendere Team. Aissa Laidouni (48.) jagte einen abgeblockten Ball zunächst knapp über das Bayer Tor, bevor es für die Gäste so richtig brenzlig wurde: Unions Außenverteidiger Jerome Roussillon dribbelte sich auf der linken Seite stark durch, als Leverkusens Mitchel Bakker erst im letzten vor dem einschussbereiten Laidouni (60.) klären konnte.

1. FC Köln vs. SC Freiburg 0:1 (0:0)

Der SC Freiburg ist nur noch vier Schritte von der erstmaligen Champions-League-Teilnahme entfernt. In Köln kamen die Breisgauer zu einem etwas schmeichelhaften 1:0 (0:0). Trotz lange Zeit mäßiger Leistung konnten sich die Breisgauer wieder auf ihre Standard-Stärke verlassen. Der Treffer von Ritsu Doan (54.) nach einem Eckball war der 20. nach einem ruhenden Ball in dieser Saison. Wie glücklich der Sieg war, wusste auch SC-Trainer Christian Streich, der beim Schlusspfiff die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug. Die Kölner dürften trotz der Niederlage angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz nicht mehr in Abstiegsgefahr geraten.

Streich vertraute auf das bewährte Personal und hatte klare Vorgaben für das Spiel: „Wir offensiv, die offensiv, beide gut spielen – und am Ende gewinnen wir.“ Doch so richtig kam das Spiel zunächst in Gange, vor allem die Gäste nicht. Richtig gefährlich wurde es erstmals in der 21. Minute, und das eigentlich ohne Not. SC-Keeper Mark Flekken segelte unter einer Flanke hindurch, den folgenden Schuss von Linton Maina hielt er dafür gut. Und ganz stark parierte der niederländische Nationalkeeper zwei Minuten später einen Kopfball von Eric Martel aus drei Metern.

Von Freiburg war offensiv indes lange Zeit gar nichts zu sehen, Streich drückte sein Missfallen an dem in der ersten halben Stunde behäbigen Auftritt entsprechend gestenreich aus. Doch die erste Freiburger Gelegenheit war gleich eine riesige. Auch in der Folge entschärfte Köln-Keeper Marvin Schwäbe mehrere Versuche der Gäste. Und dann wurden die Freiburger für ihre verstärkten Bemühungen belohnt. Nach einem Eckball von Christian Günter verlängerte Höler an den langen Pfosten und Doan köpfte aus zwei Metern ungehindert ein. Danach wurde das Spiel etwas munterer. Freiburg hatte weitere Chancen, doch auch die Kölner blieben immer gefährlich. Doch Flekken verhinderte ein Eigentor von Philipp Lienhart , Steffen Tigges schlenzte knapp drüber.

RB Leipzig vs. TSG Hoffenheim 1:0 (1:0)

Bei Leipzig macht rechtzeitig zum Saisonendspurt Christopher Nkunku wieder den Unterschied aus. Der Franzose krönte sein Startelf-Comeback bei RB mit dem Siegtreffer in der 28. Minute beim 1:0 (1:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die Mannschaft von Marco Rose hat im Kampf um die Champions League weiterhin eine gute Ausgangsposition und kann den direkten Kontrahenten SC Freiburg kommenden Samstag selbst besiegen.

Das Startelf-Comeback vor 45.294 Zuschauern von Nkunku nach mehr als zwei Monaten hätte schon nach 91 Sekunden gekrönt werden können. Erst ließ der quirlige Franzose Ozan Kabak aussteigen, scheiterte dann aber mit seinem schwächeren linken Fuß an Torhüter Oliver Baumann und Kabak, der sich noch dazwischenwarf. Wie schon beim torlosen RB-Auftritt in Leverkusen (0:2) patzten die Sachsen vor dem Tor bei besten Möglichkeiten.

Nach einem Konter konnte der Ex-Hoffenheimer David Raum (26.) nach einem Traumpass von Mohamed Simakan den Abschluss suchen, doch er verpasste den direkten Schuss. Besser machte es Nkunku (28.): Im Zusammenspiel mit Emil Forsberg traf er zur Führung und zückte für seinen Sohn einen roten Luftballon aus dem Stutzen, blies ihn auf und genoss sein erstes Tor in diesem Jahr.

Die mutlos agierenden Hoffenheimer, die zuletzt unter Pellegrino Matarazzo drei Siege und zehn Punkte aus fünf Spielen holten, kamen erst in der 38. Minute zur ersten richtigen Torchance. Christoph Baumgartner scheiterte am glänzend parierenden RB-Keeper Janis Blaswich. Nach dem Wechsel kam Hoffenheim mit mehr Schwung aus der Kabine, die besseren Chancen hatte aber erneut RB.

VfB Stuttgart vs. Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:0)

Der VfB Stuttgart hat die Abstiegsränge verlassen. Durch ein 2:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach kletterten die Schwaben auf Rang 15 vor dem punktgleichen VfL Bochum. Vor eigenem Publikum hatten die Stuttgarter seit 18. Februar nicht mehr gewonnen. Den verdienten Sieg bescherte dem VfB ein von Tanguy Coulibaly verwandelter Elfmeter (83.) – Gladbachs Kou Itakura sah für das Foul an Tiago Tomas die Rote Karte (82.). Durch ein lange überprüftes Tor des guten Serhou Guirassy (22.) war Stuttgart zunächst in Führung gegangen, den Ausgleich hatte Julian Weigl per Handelfmeter erzielt (78.). Durch den Sieg stehen die Gastgeber erstmals seit dem 23. Spieltag nicht mehr auf einem der letzten drei Plätze.

Stuttgart bestimmte vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel gegen schlampige Gladbacher. Was aber zunächst fehlte, waren gute Torchancen. Das änderte sich jedoch nach 20 Minuten schlagartig. Erst musste sich Gladbachs Torhüter Jonas Omlin bei einem Schuss von Millot lang machen. Kurz darauf lenkte Guirassy den Ball auf Vorlage von Waldemar Anton mit der Hacke ins Tor, nach zweiminütiger Videoüberprüfung zählte der Treffer dann auch.

Erst danach nahmen die Gladbacher entschlossener am Spiel teil, was die wackelige Stuttgarter Abwehr prompt in Schwierigkeiten brachte. VfB-Torhüter Fabian Bredlow verhinderte gegen Alassane Plea mit einer Glanzparade den raschen Ausgleich (33.). Der VfB verpasste danach mehrere Chancen, die Führung auszubauen. Nach einem unbeabsichtigten Schlag ins Gesicht von Gladbachs Lars Stindl (51.) musste der umtriebige Torschütze Guirassy vom Feld, ersetzt wurde er von Tiago Tomas. In der Folge zog sich der VfB zunehmend zurück, hatte aber dennoch die Gelegenheit, die Führung auszubauen.

Eintracht Frankfurt vs. FC Augsburg 1:1 (1:0)

Eintracht Frankfurt hat die Negativserie mit dem 1:1 (1:0) gegen den FC Augsburg auf neun sieglose Bundesligaspiele verlängert. Die Chance auf den erneuten Einzug in einen Europacup-Wettbewerb ist damit weiter gesunken Nach der Führung für die Hessen durch ein Eigentor von Elvis Rexhbecaj (25. Minute, konnte Ermedin Demirovic (58.) mit einem sehenswerten Treffer den Ausgleich vor 50.000 Zuschauern erzielen.

Die lange Durststrecke seit Mitte Februar, als zuletzt ein Sieg gegen Werder Bremen (2:0) gelungen war, hat bei den Frankfurtern Spuren und Verunsicherung hinterlassen. Der Spielaufbau war erneut mühsam und zäh – und sehenswerte Kombinationen Mangelware. Außerdem musste die Eintracht noch den Ausfall von Mittelfeld-Dauerläufer Djibril Sow verkraften, der kurz vor dem Anpfiff wegen Unwohlsein nicht spielen konnte.

Auch die gegen den Abstieg kämpfenden, lange Zeit harmlosen Gäste, die aus den vorherigen zehn Auswärtspartien nur zwei Punkte holten, hatten in der Offensive so gut wie nichts zu bieten. Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste mehr Dampf. In der 48. Minute lenkte Nationaltorwart Kevin Trapp einen Schuss mit den Fingerspitzen noch zur Ecke. Machtlos war Trapp zehn Minuten danach gegen den 25-jährigen Angreifer, der den Ball bei einer Flanke von Ruben Vargas volley ins Frankfurter Gehäuse weiterleitete.

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