Die Tarifpartner im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns nehmen einen neuerlichen Anlauf, um für die rund 55.000 Beschäftigten im Land einen Lohnabschluss zu erzielen. Ein halbes Jahr nach den abgebrochenen Verhandlungen sollen am Mittwoch (11.00 Uhr) in Güstrow die Gespräche in fünfter Runde wieder aufgenommen werden, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit. Zwischenzeitlich hatten die Beschäftigten mehrfach mit Warnstreiks ihren Forderungen Nachdruck verliehen.
Die Chancen für eine Einigung stehen gut. Im Mai waren für Hamburg und Schleswig-Holstein stufenweise Lohnanhebungen vereinbart worden. Demnach wurden die Gehälter rückwirkend zum Oktober 2023 um 5,3 Prozent und zum Mai 2024 um weitere 4,7 Prozent angehoben. Im dritten Tarifjahr sollen die Gehälter ab Mai 2025 um einen Festbetrag von 40 Euro und dann um weitere 1,8 Prozent erhöht werden. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro und der jährliche Beitrag für die tarifliche Altersvorsorge steigt von 300 Euro auf 420 Euro.
„Wir müssen die Tarifstandards im Norden harmonisieren und dazu die notwendigen Schritte gehen“, formulierte Verdi-Verhandlungsführer Bert Stach das Ziel der Gewerkschaft für die Verhandlungen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gespräche dazu mit dem Handelsverband hätten schon vor fast einem Jahr begonnen.