Die Tarifverhandlungen für den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern treten auf der Stelle.
Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, brachte die zweite Verhandlungsrunde am Donnerstag keine Annäherung. „Es ist inakzeptabel, dass die Arbeitgeber für 2021 trotz der historischen Umsatzsteigerungen und Gewinne sowie der Belastungen der Beschäftigten erst nach zwei Nullmonaten eine Entgelterhöhung von gerade einmal zwei Prozent bieten. Bei der derzeitigen Teuerungsrate würde dies für die Beschäftigten einen Reallohnverlust bedeuten“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp.
Die Gewerkschaft war Ende Juni mit der Forderung nach 4,5 Prozent mehr Verdienst in die Verhandlungen gegangen. Hinzu kommen soll nach Verdi-Vorstellung ein Plus von 45 Euro auf Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung. Der Stundenlohn soll künftig 12,50 Euro nicht mehr unterschreiten.
Kay-Uwe Teetz vom Handelsverband Nord verwies auf die unterschiedliche Lage im stationären Einzelhandel, der durch die Corona-Pandemie zum Teil hart getroffen worden sei. Deshalb solle die angebotene Lohnsteigerung von zunächst zwei Prozent zeitversetzt wirksam werden, für stabile Unternehmen zum 1. September, für Betriebe, die stark unter der Pandemie gelitten haben, zum 1. Mai 2022. Die Arbeitgeber wollen zudem für drei Jahre abschließen, die Arbeitnehmerseite lediglich für ein Jahr.
Die Verhandlungen für die nach Verbandsangaben etwa 52.000 Beschäftigten im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns sollen im September fortgesetzt werden.